Millionen schauten zu, als François Vérove (57) bei der französischen Quiz-Show "Jeder will auf seinen Platz" auftrat. Der freundliche bärtige Mann mit der Brille plauderte ausführlich über sein Leben als Polizist, stand dem Moderator gelassen Rede und Antwort. Das war 2019. Was damals niemand wusste: Vérove hatte ein dunkles Geheimnis!
Jahrelang war die französische Polizei einem brutalen Verbrecher auf der Spur. Er hat im Großraum Paris zwischen 1980 und 1994 mehrere Mädchen vergewaltigt und gefoltert, konnte aber nie gefasst werden. Der gleiche Täter hatte auch drei Frauen und einen Mann ermordet. Doch die Polizei tappte jahrzehntelang im Dunkeln. Sie hatte zwar ein Fahndungsbild veröffentlicht, worauf der Täter den Spitznamen "Der Pockennarbige" bekam. Fahndungserfolg stellte sich dennoch keiner ein.
2021 unternahm die Polizei einen neuen Anlauf, führt einen Massen-DNA-Test durch. Zu diesem Zeitpunkt haben die Ermittler bereits den Verdacht, dass es sich bei dem Täter um einen Kollegen handeln könnte. Als sich die Schlinge immer enger zuzog, nahm sich François Vérove das Leben. In einem Abschiedsbrief an seine Frau gesteht er die Taten, spricht von einer "wahnsinnigen Wut". Dass der Killer Jahre nach den Taten seelenruhig im TV auftrat, wurde jetzt durch einen Bericht im Magazin "Marianne" bekannt.
Mit dem Geständnis von Vérove konnten die Ermittler seinen Verbrechen aufklären. 1986 die Vergewaltigung einer 6-Jährigen, 1987 die Ermordung eines Mechanikers und eines deutschen Au-Pair-Mädchens, im selben Jahr die Vergewaltigung einer 14-Jährigen, 1994 einer 11-Jährigen. Zwei weitere Morde werden mit ihm in Verbindung gebracht, seine Täterschaft konnte aber nicht bewiesen werden. 1997 heiratete der Killer und Polizist - und verübte angeblich keine einzige Straftat mehr.