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Drei Jahre Papst Franziskus

Heute Redaktion
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Bild: AP

"Buona sera!" - Guten Abend! Das waren die ersten Worte des neuen Papstes, der am Sonntag vor drei Jahren, am 13. März 2013, von uns Kardinälen gewählt wurde.

"Buona sera!" – Guten Abend! Das waren die ersten Worte des neuen Papstes, der am Sonntag vor drei Jahren, am 13. März 2013, von uns Kardinälen gewählt wurde.

So einfach, so unkompliziert wie sein erster Gruß ist seither sein Stil als Papst. Er wohnt weiter im Gästehaus des Vatikans, fährt in einem bescheidenen Auto, mischt sich unter die Menschen, zum Schrecken der Sicherheit, spricht direkt und klar, lebensnahe und humorvoll. Drei Jahre Papst Franziskus: für mich vor allem ein Grund zu danken!

Dankbar bin ich für seine deutlichen Signale. Seine erste Reise in Italien galt der Flüchtlingsinsel Lampedusa. Nicht wegschauen vor der Not der anderen! Die Armen sind sein Dauerthema. Fußwaschung im Gefängnis, Zeichen der Zuwendung zu Menschen, die Schlimmes getan haben und selber Schlimmes erleben. Dankbar bin ich für seine klaren Worte in Politik und Gesellschaft: Sein drängendes Mahnen zum Umweltschutz; sein scharfes Wort gegen menschenverachtende Wirtschaft: "Diese Wirtschaft tötet!" Auf seinen Reisen besucht er Armenviertel, Mafia-Hochburgen, aber auch die Großen der Politik: Im Kongress in Washington wagt er offene Worte gegen den Waffenhandel ("Dieses Geld trieft von Blut") und die Todesstrafe. Friedenspolitik ist sein Anliegen. Ihm ist die Aussöhnung zwischen Kuba und den USA zu verdanken.

Doch vor allem ist sein Thema die Barmherzigkeit: "Etwas mehr Barmherzigkeit verändert die Welt, es macht sie weniger kalt und mehr gerecht." Für viele ist Papst Franziskus der Bote eines barmherzigen Gottes. Was braucht unsere Welt mehr? Papst Franziskus meint, seine Amtszeit werde kurz sein. Ich hoffe und bete, dass er uns möglichst lange erhalten bleibt.