Österreich

Drei Monate Wartezeit auf MR-Check trotz Lebensgefahr

Heute Redaktion
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Nach dem Diagnose-Schock kam der Ärger mit der Wartezeit: Eine Patientin aus Baden hätte drei Monate auf die dringend notwendige MR warten müssen, sie zahlte 220 Euro und hatte einen Termin.

Geld oder Leben – Frieda M. (64) zögerte nach der üblen Diagnose (verengte Halsarterien) keine Sekunde und kümmerte sich prompt um den Magnetresonanz-Termin. "Auf Kosten der Krankenkasse hätte ich drei Monate warten müssen, also ging ich in ein Wiener Institut und zahlte dort 220 Euro aus eigener Tasche", so Frida M.

Danach beschwerte sich die Badenerin bei Patientenanwalt Gerald Bachinger und hoffte, einen Teil der Kosten zurückzubekommen.

"Unter Lebensgefahr wurde die Frau von der Kassen- zur Privatpatientin. Geld gibt es da leider keines zurück. Aber die Patienten sollen das nicht hinnehmen", sagt der Jurist.

Aktuell hat Bachinger nämlich über 30 schriftliche Beschwerden über verzögerte MR-Checks am Tisch liegen. Das Problem: Die Vertragspartner (Kasse und Institute) sind an langen Wartezeiten nicht uninteressiert. Denn: Zahlt der Patient die Behandlung, hat das Institut Zusatzeinnahmen und die Krankenkassa gar keine Kosten. "Zwei Gewinner und der Patient verliert", so Bachinger präzise.