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Drei Schiffe stopften deutschen Damm

Heute Redaktion
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Bild: AP

Während in Österreich nach den schweren Überflutungen die Aufräumarbeiten laufen, kämpft Deutschland noch immer gegen das Hochwasser an sich. Im ungewöhnlichen Kampf wurde ein Dammbruch mit Schiffen gestopft, andere Dämme mussten gesprengt werden, damit das Wasser schneller abfließen kann.

In Fischbeck in Sachsen-Anhalt wurden am Samstag zwei Lastkähne in der Elbe versenkt, um ein 90 Meter großes Loch im Damm zu stopfen. Die Lücke schrumpfte dadurch auf einen Durchfluss von 20 Metern. "Wir werten das als echten Erfolg. Das hat noch nie jemand versucht", sagte der Kommandeur des Landeskommandos Sachsen-Anhalt, Oberst Claus Körbi. Tagelang waren riesige Wassermengen in die Region geflossen.

Ein dritter Lastkahn sollte am Sonntag den gebrochenen Deich endgültig schließen. Er werde jedoch nicht wie die beiden anderen Kähne gesprengt und versenkt, sondern vor den etwa 20 Meter breiten noch verbliebenen Durchfluss geschoben, sagte eine Sprecherin des Krisenstabs der Landesregierung am Sonntag. Zusätzlich soll die Lücke mit Schiffscontainern geschlossen werden. Die Bundeswehr warf auch riesige Sandsäcke und Betonteile von Hubschraubern aus ins Wasser.

Deiche gesprengt

Weiter südlich versuchten unterdessen Einsatzkräfte unterdessen eine Lücke im Deich zu vergrößern, um den Abfluss aus überfluteten Gebieten zu beschleunigen. Am Saaledeich bei Breitenhagen wurden Sprengungen durchgeführt.

Allgemein entspannte sich die Hochwasserlage langsam. Der Elbe-Pegelstand im brandenburgischen Wittenberge erreichte am Sonntagmorgen einen Wert von 6,91 Metern. Beim historischen Höchststand vor einer Woche lag der Wert bei 7,85 Metern. Auch die Pegelstände der Flüsse in Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein gingen allmählich zurück. Tausende Helfer waren am Sonntag aber noch im Einsatz.