Österreich

Drei Verhaftungen wegen Gewinnspiel-Shows

Heute Redaktion
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Anrufen, richtig antworten und gewinnen - so einfach klingt das Konzept der sogenannten Call-in-Shows im Fernsehen. in der Realität soll aber im großen Stil betrogen und abgezockt worden sein. Fake-Anrufer blockierten die Leitungen, echte Anrufer wurden in der teuren Warteschleife abgezockt. Nun gab es drei Verhaftungen.

Die Staatsanwaltschaft Wien ermittelt ja seit Jahren wegen gewerbsmäßigen Betrugs (bzw. Beihilfe), vergangene Woche klickten laut "Standard" gleich dreimal die Handschellen -zweimal in Deutschland und einmal in Wien.

Die Namen der betroffenen TV-Shows wurden nicht genannt. Drahtzieher des Betrugs soll laut "Standard" ein Deutscher mit den Initialen S. M. sein, der mit seiner Gesellschaft die erste "Call-in-Show" in Österreich produzierte. Er habe 2004 einem Mitarbeiter des TV-Studios Marx Media Vienna (MMV) erklärt, er brauche Leute, die sich "während der Sendung gegen Bezahlung zur Verfügung halten", um vorab bekanntgegebene Antworten auf die Quizfragen zu geben.

"Ziel der Dramaturgie" sei es gewesen, die Anruferzahlen hochzuhalten. Die bisher vernommenen falschen Anrufer gaben zu, von Mai 2004 bis Juli 2005 mehr als 360 000 Euro an Scheingewinnen kassiert zu haben. Wie hoch der Schaden der in die Warteschleife verdammten Anrufer war, wird noch ermittelt.