Welt

Dreifachsieg für Außenseiter Rick Santorum

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: Jeff Roberson (AP)

Ein überraschender Dreifachsieg von Rick Santorum bei den Vorwahlen hat das Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der US-Republikaner wieder spannend gemacht. Der Außenseiter gewann am Dienstag (Ortszeit) in den Bundesstaaten Minnesota, Missouri und Colorado mit deutlichem Vorsprung.

Der erzkonservative Ex-Senator Rick Santorum hat auch die Vorwahlen in Colorado gewonnen. Dies gaben die Republikaner in der Nacht auf Mittwoch bekannt. Zuvor hatte der Außenseiter bereits die Abstimmungen in Missouri und Minnesota für sich entschieden. Bisher war Mitt Romney Favorit.

Laut CNN kam Santorum hier nach Auszählung von 89 Prozent der Stimmen auf 38 Prozent der Stimmen. Romney erhielt 36 Prozent. Der bisher als schärfster Romney-Konkurrent gehandelte Newt Gingrich landete mit 13 Prozent abgeschlagen auf dem dritten Platz, knapp vor dem Kongressabgeordneten Ron Paul (12 Prozent).

In Minnesota kam Santorum nach Auszählung von 86 Prozent der Stimmen auf etwa 45 Prozent. An zweiter Stelle lag überraschend der Kongressabgeordnete Ron Paul mit 27 Prozent. Romney kam nur auf 17, der ehemalige Parlamentspräsident Gingrich auf 11 Prozent.

In Missouri konnte Santorum sogar 55 Prozent der Stimmen für sich verbuchen. Romney kam hier auf 25 Prozent und Ron Paul auf 12 Prozent. Gingrich stand nicht auf den Wahlzetteln. Die Abstimmung in diesem Staat hatte lediglich symbolischen Charakter, weil dort erst im März verbindlich gewählt wird.

"Bester Herausforderer"

In seiner Siegesrede unterstrich ein euphorischer Santorum, ein besserer Herausforderer von Amtsinhaber Barack Obama bei der Wahl im November zu sein als Romney. Der Ex-Gouverneur von Massachusetts vertrete im Kern die gleichen Positionen wie der demokratische Amtsinhaber im Weißen Haus, kritisierte Santorum. "Ich stehe hier als die konservative Alternative zu Barack Obama", sagte er und griff dabei den Präsidenten scharf an: "Er hat niemals auf die Stimmen des Volkes gehört. Er denkt, er ist schlauer als Ihr, besser als Ihr".

Mit seinem Aufbäumen am Dienstag könnte Santorum den Kampf um die Kandidatur gehörig durcheinanderwirbeln. Der Ex-Senator aus Pennsylvania hatte bisher nur die erste Vorwahl Anfang Jänner in Iowa mit hauchdünnem Vorsprung gewonnen und danach stets eher schwach abgeschnitten.

Gingrich fällt zurück

Romney dagegen hatte zuletzt seinen Favoritenstatus mit für sich entscheiden. Am Dienstag war er weit abgeschlagen.

Lediglich der Kongressabgeordnete Ron Paul konnte noch keine Vorwahl gewinnen, mischt aber wegen seiner breiten Unterstützerbasis erfolgreich in dem Rennen mit. In Minnesota schaffte er es gar auf den zweiten Platz.

Die Abstimmung in Missouri hatte am Dienstag allerdings lediglich symbolischen Charakter, weil dort erst im März verbindlich gewählt wird. Gingrich etwa stand nicht einmal auf dem Wahlzettel. Romneys Wahlkampfteam hatte die Abstimmung dort schon im Voraus als unwichtig bezeichnet und auch die Bedeutung der Wahlen in Colorado und Minnesota heruntergespielt.