Österreich

Dreiste Halskettenräuber: Acht Monate Gefängnis

Heute Redaktion
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Jene zwei 18-jährige Bulgaren, die im vergangenen September in Wien vier ältere Frauen überfallen und ihre Halsketten geraubt hatten, wurden am Dienstag zu zwei Jahren teilbedingter Haft verurteilt. Acht Monate davon müssen sie hinter Gitter. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Die beiden Cousins beobachteten auf der Straße mögliche Opfer. Als sie ältere Frauen erblickten, ging ihnen einer nach und Riss den Opfern die Kette vom Hals. "Als es passiert ist, war vis a vis die Polizei", berichtete eine 72-Jährige als Zeugin. Sie sei "fast erwürgt" worden. Eine 77-Jährige hatte Futter für ihre Hasen eingekauft, als sie in ihrem Haus vor dem Aufzug von den Tätern ihrer Kette beraubt wurde.

Zwei weitere Opfer gesucht

In zwei Fällen handelte es sich bei dem Schmuck um Erbstücke, die jeweils ein paar hundert Euro wert waren. Zwei weitere Opfer konnten bisher nicht ausgeforscht worden. Nach ihrer Festnahme hatten die 18-Jährigen gestanden, insgesamt vier Frauen gewaltsam erleichtert zu haben.

Die beiden Angeklagten redeten sich auf ihre schwierige Situation aus. "Wir sind eine ganz arme Familie mit sieben Kindern", berichtete ein 18-Jähriger dem Schöffensenat. Er habe die Schule nach der dritten Klasse Volksschule abbrechen müssen und zu Hause keine Arbeit gefunden. Im Juli reiste er nach Wien, wo er als Schwarzarbeiter tätig war.

"Waren beide in einer Notsituation"

Sein Cousin erfuhr davon telefonisch und versuchte sein Glück ebenfalls in Wien. Beim Eintreffen hatte sein Verwandter aber den Job wieder verloren und beide kein Geld. Sie berichten von einer "Notsituation". Wir haben kein Geld gehabt, kein Geld für Essen, kein Geld für Zigaretten."