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Dresdner Sinfoniker: Musik gegen Mauer

Heute Redaktion
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"Tear down this wall!"– diesmal geht die Aufforderung an US-Präsident Trump. Mit einem Konzert in Mexiko am 3.6. soll der Bau der Mauer verhindert werden.

Die Dresdner Sinfoniker mischen sich gerne ein. In ihrem Projekt "Aghet – Die große Katastrophe" thematisierten sie den türkischen Völkermord an den Armeniern und sorgten damit für Wirbel – die neue Aktion richtet sich gegen Donald Trump und die von ihm geplante Mauer zwischen Mexiko und den USA.

Signal gegen Abgrenzung und Fanatismus

Das Programm enthält neben bekannten Songs auch eigens für dieses Event komponierte Stücke. "Die Dresdner Sinfoniker rufen alle Menschen auf, die ein Signal gegen Abgrenzung, Fanatismus und Nationalismus setzen wollen, zeitgleich weitere Konzerte, Kunstaktionen oder Performances an der mexikanisch-amerikanischen Mauer zu initiieren", so Sinfoniker-Intendant Markus Rindt.

Konzert auf beiden Seite der Grenze

"Tear down this wall!", so der Titel – damit zitieren die Dresdner Sinfoniker um Markus Rindt und Marc Sinan den berühmten Spruch von Ronald Reagan. Im Juni vor 30 Jahren hatte US-Präsident Ronald Reagan nahe der Berliner Mauer einen geschichtsträchtigen Satz gesprochen: "Mr. Gorbachev, Tear Down This Wall!" ("Herr Gorbatschow, reißen Sie diese Mauer nieder!"). Zweieinhalb Jahre danach wurde aus der Aufforderung Wirklichkeit. Symbolträchtig ist auch der Ort: Auf beiden Seiten der Grenze zwischen Mexiko und den USA soll das Konzert stattfinden.

Die Dresdner Sinfoniker Die Dresdner Sinfoniker sind ein Sinfonieorchester für zeitgenössische Musik. Sie entstanden 1997 und setzen sich aus Musikern diverser europäischer Orchester zusammen. Sie machen regelmäßig mit außergewöhnlichen interkulturellen und zeitgenössischen Projekten auf sich aufmerksam. In den letzten Jahren hatten sie ihre Programme immer mehr mit gesellschaftspolitischen Anliegen verknüpft. 2016 sorgten sie mit dem deutsch-türkisch-armenischen Konzertprojekt "aghet" für Wirbel. Es thematisiert den Völkermord an den Armeniern und löste im vergangenen Herbst sogar diplomatische Verwicklungen aus. Ein geplanter Auftritt in Istanbul musste abgesagt werden.

Crowdfunding-Aktion

Die Aktion selbst soll über die Crowdfundingplattform www.kickstarter.com (Stichwort: Dresdner Sinfoniker) finanziert werden. Rindt veranschlagt die Kosten auf etwa 15.000 Euro. Ab Donnerstag ist die entsprechende Seite im Netz geschaltet. Unterstützer der Kampagne erhalten unter anderem Zertifikate und können sich dann beispielsweise Vorschlaghammer, Abrissbirne oder Bulldozer nennen.

(md)

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