Wien

Drittel der Obdachlosen in Wien sind Frauen

Die Caritas startet in die Winternothilfe, besonders in Wien braucht es Spenden. Hier waren allein 2020 mehr als 22.000 von Wohnungslosigkeit bedroht. 

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Von links nach rechts: Im Hintergrund Lis Pichler von der Caritas Winternothilfe und Unterstützerin Doris Schmidauer, im Vordergrund Leiterin vom Haus Miriam Maja Markanovic-Riedl und die ehemals von Wohnungslosigkeit Betroffene Anita Antunovic.
Von links nach rechts: Im Hintergrund Lis Pichler von der Caritas Winternothilfe und Unterstützerin Doris Schmidauer, im Vordergrund Leiterin vom Haus Miriam Maja Markanovic-Riedl und die ehemals von Wohnungslosigkeit Betroffene Anita Antunovic.
Stefanie J. Steindl

Ein Drittel der Hilfesuchenden in der Wiener Wohnungslosenhilfe sind Frauen. Im Vorjahr wandten sich mehr als 22.000 Frauen an die Einrichtungen der Caritas, wie die Sozialberatungsstelle, die Mutter-Kind-Häuser, das Frauenwohnzentrum und das Haus Miriam. Zum Auftakt der Winternothilfe wendet man sich mit einem Spendenaufruf an die Öffentlichkeit: "Um unsere Hilfe aufrechterhalten und den Frauen flexibel helfen zu können, sind wir auch dringend auf Spenden angewiesen. Wir sehen: Die Nachfrage nach unserer Hilfe ist größer als das Angebot“, sagt Maja Markanovic-Riedl, Leiterin vom Haus Miriam.

Jedes Bett schafft Perspektiven

Im Vorjahr stellte die Wiener Caritas 279 Schlaf- und Wohnplätze für Frauen in Not im Bereich Übergangswohnen zur Verfügung. Hinzu kommen zahlreiche Betten in den verschiedenen Notquartieren. Markanovic-Riedl berichtet, dass Frauen zwar seltener auf Parkbänken schlafen, doch: "Viele pendeln von Couch zu Couch, leben höchst prekär und oft begeben sie sich in Abhängigkeit und in gewaltvolle Beziehungen." Das Leben auf der Straße ist für Frauen gefährlich, umso dringender werde Hilfe und jedes Bett benötigt.

Ein Drittel der Hilfesuchenden in der Wiener Wohnungslosenhilfe sind Frauen. Darauf macht die Wiener Caritas zum Start der Winternothilfe aufmerksam.
Ein Drittel der Hilfesuchenden in der Wiener Wohnungslosenhilfe sind Frauen. Darauf macht die Wiener Caritas zum Start der Winternothilfe aufmerksam.
Stefanie J. Steindl

Angesichts sinkender Temperaturen macht auch Doris Schmidauer auf das Phänomen versteckter Wohnungslosigkeit von Frauen aufmerksam: "Gerade in der Krise haben wir gesehen: Armut hat in Österreich sehr oft ein weibliches Gesicht. Weibliche Armut ist kein Randphänomen, versteckte Wohnungslosigkeit für viele Frauen harte Realität. Es ist jetzt der richtige Zeitpunkt, dass dieses Thema endlich auch jene öffentliche Aufmerksamkeit erhält, die es verdient“, betonte Schmidauer, die die Caritas seit mehreren Jahren im Kampf gegen weibliche Armut unterstützt.

Kältetelefon startet am 2. November

Dem Appell schließt sich Lis Pichler, Verantwortliche für die Caritas Winternothilfe an: "Die kalte Jahreszeit ist für obdachlose Menschen die härteste Jahreszeit. Ab Anfang November startet die Caritas auch wieder in den Wintermodus.“ Ab 2. November ist die Hotline des Kältetelefons wieder unter der Nummer 01/480 4553 rund um die Uhr erreichbar. Ziel ist es, obdachlose Menschen durch Streetworker in die Notquartiere zu bringen. Allein im letzten Winter gingen mehr als 7.800 Anrufe beim Kältetelefon ein. Freiwillige für die Steetworkerteams werden noch dringend gesucht.

Konkret kann die Caritas gemeinsam mit dem Fonds Soziales Wien ihr Angebot für die kommenden Wintermonate um zusätzliche 140 Notquartiersplätze aufstocken. In Zusammenarbeit mit Wiener Pfarren und hunderten Freiwilligen öffnen darüber hinaus 35 Wärmestuben in den nächsten Wochen erneut ihre Türen.

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