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Drittes Geschlecht in Indien anerkannt

Heute Redaktion
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Bild: Saurabh Das (AP)

Indiens oberster Gerichtshof hat in einem wegweisenden Urteil am Dienstag neben Frauen und Männern ein drittes Geschlecht anerkannt. Alle Menschen, die sich als transgender definieren und sich damit nicht eindeutig zuordnen, sollen dies laut der Agentur IANS in Zukunft in offiziellen Dokumenten angeben können.

Das Gericht in Neu Delhi wies die Behörden demnach an, entsprechende Ausweise, Lebensmittelkarten oder Führerscheine auszustellen. Aktivisten begrüßten das Urteil und hofften, dass die Diskriminierung von Millionen von Menschen damit verringert werde.

In Indien leben viele Transsexuelle als sogenannte Hijras in abgeschlossenen Gemeinschaften. Dazu gehören Menschen, die sich einer Kastration unterziehen, beide Geschlechtsmerkmale aufweisen oder sich als phänotypische Männer einer Gruppe anschließen. Sie verdienen ihren Lebensunterhalt meist mit Singen und Tanzen oder Prostitution.

Das Gericht verfügte weiter, die Transgender-Gemeinschaften sollten als sozial und wirtschaftlich rückständig betrachtet werden. Damit haben sie Anspruch auf staatliche Hilfen, die auch niedere Kasten erhalten. Dies umfasst leichteren Zugang zu Bildungseinrichtungen und Jobs, da ein bestimmter Prozentsatz für benachteiligte Gemeinschaften reserviert ist.