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Drogen-Cop muss 6,5 Jahre in Haft

Heute Redaktion
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Bild: Polizei

Der Skandal bei der Kemptener Polizei hatte vor einem Jahr für Schlagzeilen gesorgt. Ausgerechnet beim obersten Drogenfahnder wurden 1,8 Kilo Kokain gefunden. Am Montag wurde Kriminalbeamte zu sechseinhalb Jahren Haft verurteilt. Das Landgericht Kempten sprach ihn unter anderem wegen Drogenbesitzes, gefährlicher Körperverletzung und Vergewaltigung seiner Ehefrau schuldig.

Nach einem Jahr und drei Monaten in Haft soll der Verurteilte in eine Entziehungsanstalt verlegt werden. Wie der Vorsitzende Richter in seiner Urteilsbegründung sagte, besteht bei dem 53-Jährigen der Hang zu übermäßigem Konsum von Alkohol, Drogen und Medikamenten. Es sei nur eine Frage der Zeit gewesen, bis es dazu kommen würde, dass er im berauschten Zustand eine Straftat begeht.

Er wisse, dass er ein Suchtproblem habe, und sehe die Schwere seiner Fehler ein, sagte der Angeklagte, der seit fast einem Jahr in U-Haft sitzt. Ihm sei auch bewusst, dass er dem Ruf der Polizei geschadet hat. Dafür entschuldige er sich.
Eigene Frau vergewaltigt

Der Beamte musste sich aber nicht nur wegen Drogenbesitzes, sondern auch wegen Körperverletzung und Vergewaltigung seiner Ehefrau verantworten. Auch die Angriffe auf seine Frau räumte er zumindest teilweise ein und sagte, es hätte nie zu diesen Übergriffen kommen dürfen.

Die Frau des 52-jährigen Drogenfahnders hatte sich zuvor an die Polizei gewandt. Offenbar war ein Streit völlig aus dem Ruder gelaufen. An der Wohnungstür läuteten zwei Streifenpolizisten. Nach Informationen des „Südkurier“ wurde das Rauschgift im Spind des Kommissars auf der Dienststelle entdeckt.