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Drogen-Dorf beschoss Polizei mit Mörsern und MG

Heute Redaktion
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Bild: AP/Heute.at-Montage

Was als Drogenrazzia begann hat sich für Einsatzkräfte der albanischen Polizei zu einem regelrechten Kriegseinsatz entwickelt. Mit Panzerfäusten, Mörsern und schweren Maschinengewehren haben Bewohner eines als "Königreich des Cannabis" bekannten Dorfes die Drogenfahnder angegriffen.

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Die Polizei habe Montagfrüh in Lazarat, 240 Kilometer südlich der Hauptstadt Tirana, einen Großeinsatz gestartet, erklärten die Sicherheitskräfte. Demnach waren 500 Polizisten rund um das Dorf positioniert, um die Cannabis-Felder zu zerstören. Dorfbewohner hätten mit zum Teil schwerem Kriegsgerät auf die Beamten geschossen, um sie am Zugang zum Ort zu hindern. Verletzte gab es bisher jedoch nicht. "Die Polizei ist entschlossen, den Einsatz fortzusetzen", hieß es in der Mitteilung.

Aus gut informierten Kreisen verlautete, Spezialkräfte seien zur Unterstützung der Polizisten an Ort und Stelle. Die Polizei verhandle mit den Dorfbewohnern über eine Niederlegung der Waffen.

900 Tonnen Cannabis pro Jahr

Im 2.200 Einwohner zählenden Lazarat werden laut einem italienischen Polizeibericht 900 Tonnen Cannabis pro Jahr hergestellt. Der Gesamtwert beträgt demnach 4,5 Milliarden Euro - beinahe ein Drittel des Bruttoinlandsproduktes Albaniens. Vor zehn Jahren hatten Bewohner von Lazarat auf einen italienischen Hubschrauber geschossen, den sie verdächtigten, die Cannabis-Felder zerstören zu wollen.

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