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Drogen-Skandal an der Münchner Staatsoper

Heute Redaktion
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Bild: Alexandra Winkler / Reuters

Am altehrwürdigen Opernhaus in München gehen momentan die Ermittler ein und aus. Für Aufsehen sorgt allerdings keine Inszenierung, sondern ein handfester Drogenskandal. Ein Mitarbeiter soll Marihuana, Kokain, Ecstasy und Heroin unter die Leute gebracht habe. Ein Kunde, dem die Polizei auf die Schliche kam, ließ den Mann auffliegen.

Am altehrwürdigen Opernhaus in München gehen momentan die Ermittler ein und aus. Für Aufsehen sorgt allerdings keine Inszenierung, sondern ein handfester Drogenskandal. Ein Mitarbeiter soll Marihuana, Kokain, Ecstasy und Heroin unter die Leute gebracht habe. Ein Kunde, dem die Polizei auf die Schliche kam, ließ den mutmaßlichen Dealer auffliegen.

Ein Bühnen-Handwerker und ein Orchesterwart hätten sich in Bayern mehr auf die Musik und weniger auf illegale Substanzen konzentrieren sollen. 

Haschisch, Ecstasy und Heroin im Spind

Der 40-jährige Bühnen-Handwerker soll laut "Bild" Haschisch, Kokain und andere Drogen unter die Leute gebracht haben. Sein 46-jähriger Kunde, der als Orchesterwart tätig war, verpfiff den Mann schließlich an die Polizei. Dass der 40-Jährige dealte, dürfte laut Aussage des Kunden bekannt gewesen sein. "Er hat mir Kokain angeboten, einen Beutel mit Ecstasy-Pillen gezeigt. Auch 'Braunes' (Heroin, Anm. der Redaktion) wollte er verkaufen", zitiert die "Bild" den Orchesterwart. 

 
Kunde wollte auch dealen, da wurde Polizei aufmerksam

Der Zeuge selbst ist auch kein unbeschriebenes Blatt. Bis zu 15 Joints, fünf Gramm Marihuana, rauchte der Mann täglich, versicherte aber, dass er niemals während der Arbeit Drogen konsumiert hätte. Der 46-Jährige wollte schließlich auch mit Drogenhandel Geld machen. Er soll seinem Dealer 150 Gramm Marihuana abgekauft haben, um es dann weiterzuverscherbeln. Da wurde die Polizei auf ihn aufmerksam. 

Bei der Einvernahme soll der Möchtegern-Dealer alles gestanden haben - und ließ seinen Verkäufer auffliegen. Die Ermittler ließen den Mann fünf Gramm Kokain kaufen, bei der Übergabe klickten die Handschellen. 

Männer gekündigt, andere Opernmitarbeiter müssen zur Untersuchung

Ihren Job an der Oper sind beide Männer los. Der Orchesterwart ist inzwischen zu 22 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. Die Ermittlungen gegen den mutmaßlichen Dealer laufen noch. Auch für die anderen Opern-Mitarbeiter haben die Vorfälle ein Nachspiel. Laut "Bild" und Opern-Sprecherin Annette Baumann müssen alle Angestellten "bei denen es Hinweise auf Drogenkonsum gibt" zur Untersuchung.