Österreich

Drogendeals, Kinderpornos: Polizist unter Verdacht

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Ein Tiroler Polizist steht im Verdacht, Drogen im großen Stil gehandelt zu haben. Außerdem soll kinderpornographisches Material auf seinem Computer gefunden worden sein. Er wurde suspendiert, sein Komplize angezeigt.

Die Suchtgiftfahnder waren eigentlich hinter dem Besitzer einer Sicherheitsfirma her. Er war ehemaliger Polizist und geriet wegen Drogenhandel ins Visier der Beamten. Eine heiße Spure führte jedoch zu einem weiteren Kollegen, der nach wie vor als Polizist tätig war.

Der 41-jährige aktive Polizist soll mit seinem Diensthund erschnüffelte Drogenfunde einfach nicht gemeldet und an seinen Komplizen weitergegeben haben. Dieser machte sie dann zu Geld. Bereits im November flog er auf und wurde verhaftet.

Kinderpornos am PC

Bei Durchsuchungen in seiner Wohnung wurden außerdem kinderpornographische Dateien auf seinem Computer gefunden und nachgewiesen, dass er auch auf solche Inhalte im Internet zugegriffen hat.

Wie nun bekannt wurde, ist der Beamte seitdem suspendiert - jetzt wird Anzeige erhoben: "Dem suspendierten Polizisten wird vorgeworfen, als Polizeihundeführer insgesamt knapp 1.300 Gramm Cannabis, die er bei zwei Einsätzen im Sommer 2015 mit seinem Spürhund in Drogenverstecken in Innsbruck gefunden hat, nicht gemeldet und abgegeben zu haben. Stattdessen hat der Angeklagte das Suchtgift nach den Ermittlungen für sich behalten und großteils an einen Bekannten weiterverkauft", erläutert Staatsanwalt Hansjörg Mayr.

Die Ankläger verstehen dabei keinen Spaß: "Das ist als Diebstahl und Ausnützung der Amtsstellung, als Missbrauch der Amtsgewalt und als Suchtgifthandel zu qualifizieren." Dem Hundeführer drohen bis zu fünf Jahre Haft. Bei einer Freiheitsstrafe von über einem Jahr droht ihm außerdem Amtsverlust.

Die Anklage gegen den aktiven Polizisten ist noch nicht rechtskräftig, die gegen seinen Komplizen jedoch schon. Er wird noch im Sommer vor Gericht gestellt.