Österreich

Drogenring im Häfen: Beamter vor Gericht

Heute Redaktion
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Der hauptangeklagte Beamte (sitzend Mitte)
Der hauptangeklagte Beamte (sitzend Mitte)
Bild: salpa

Aus Geldnot hatte ein Justizwachebeamter (30) Handys, Trainingspräparate und vor allem Drogen in die Justizanstalt Hirtenberg (Baden) geschmuggelt - jetzt musste er die Rechnung bezahlen.

Auf der anderen Seite des Gesetzes fand sich ein Justizbeamter (30) gestern am Landesgericht Wr. Neustadt wieder - nämlich auf der Anklagebank.

Ein in der Häfen-Wäscherei tätiger Insasse hatte den hochverschuldeten Jungpapa im Vorjahr angesprochen, ob er gegen Bezahlung Smartphones ins Gefängnis schmuggeln könne. Die erste Lieferung ging im Dezember 2018 über die Bühne: Im privaten Rucksack schmuggelte der Beamte mit serbischen Wurzeln die heiße Ware in die Anstalt.

Auch andere Häftlinge nahmen die Sonderleistung in Anspruch, über Kontaktmänner bzw. eine Partnerin eines Insassen bekam der Beamte die Ware und Entlohnung (500 Euro pro iPhone).

Nur: Die Kripo bekam einen Zund, war dem 30-Jährigen auf der Spur, im Februar wurde der Wärter auf frischer Tat mit 125 Gramm Heroin, 44 Gramm Koks und 54 Gramm Cannabis erwischt.

Vor Gericht gestand der 30-Jährige den Schmuggel, meinte aber: „Dass Drogen dabei waren wußte ich nicht, ich dachte es seien Aufbaupräparate fürs Training."

Der Prozess gegen den Beamten und einen Häftling wurde auf 6. Dezember vertagt, für einen Lieferanten und einen Insassen setzte es 26 bzw. 20 Monate unbedingte Haft (nicht rechtskräftig).