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Drohne greift Journalisten mit Gaskanistern an

Bei Protesten im Gaza-Streifen sind auch Berichterstatter ins Kreuzfeuer geraten. Zeugen werfen der IDF eine gezielte Attacke auf sie vor.

Heute Redaktion
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Dass die USA Jersualem offiziell als Israels Hauptstadt anerkannt und ihre Botschaft dorthin verlegt haben, hat dazu beigetragen, dass es zu den größten Zusammenstößen zwischen Israelis und Palästinensern seit Monaten gekommen ist. Die radikalislamische Hamas blies zum Sturm auf den Grenzzaun zum Gaza-Streifen, Tausende folgten dem Ruf und gingen mit Steinschleudern und Brandsätzen auf die Befestigungen los. Die Isralischen Verteidigungskräfte (IDF) reagierten mit Tränengas und scharfer Munition. Zeugen berichteten von Schüssen in Beine, aber auch gezielten Kopfschüssen der IDF-Scharfschützen. Fazit: Annähernd 60 Tote und 2.000 Verletzte, darunter auch Journalistin Hoda Abdel-Hamid.

Die Korrespondentin des TV-Senders Al Jazeera teilte ein Video auf Twitter (s.o.), in dem eine IDF-Drohne Gaskanister auf Kameramänner und -frauen abwirft, die den Sturm auf die Grenze aus scheinbar sicherer Entfernung filmen. "Journalisten ins Visier zu nehmen wird das Problem nicht lösen", klagte die Reporterin. Sie wurde im Spital behandelt, weil sie Gas eingeatmet hat.

Ein zweiter Clip Abdel-Hamids soll zeigen, wie sie sich vor der Kugel eines Scharfschützen duckt, die über ihre Schulter pfeift.

Manche internationale Beobachter kritisierten die Reaktion der israelischen Armee als übertrieben brutal. Andere werfen der Hamas vor, bewusst Kinder und Frauen als Schutzschilde zu gebrauchen. Auch die USA machten die Terrororganisation für die Eskalation der Gewalt verantwortlich. Israel habe das Recht, seine Souveränität zu verteidigen, so ein Sprecher des Weißen Hauses. (red)