Österreich

Drohnen sollen künftig Verkehr sicherer machen

Heute Redaktion
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Verkehrsministerium, Asfinag und ÖBB haben in einem gemeinsamen Projekt die Einsatzmöglichkeiten von Drohnen untersucht und ein breites Einsatzspektrum gefunden.

Nach zwei Jahren Forschung steht nun fest: Drohnen könnten in Zukunft sowohl bei den ÖBB als auch der Asfinag und dem Verkehrsministerium verstärkt zum Einsatz kommen. Das gemeinsame Projekt "RISKMON" (durchgeführt von Bladescape, der BOKU und IQSOFT) untersuchte, wo genau Drohnen hilfreich sein könnten und fand breite Anwendungsmöglichkeiten – etwa bei Unfällen, Bränden oder auch Naturereignissen.

Beispielsweise können laut Forschung durch den Einsatz von fliegenden Wärmebildkameras sehr rasch und unkompliziert Personen ausgemacht werden sowie das Ausmaß von Murenabgängen oder Verkehrsbehinderungen erfasst werden. So könnten Menschenrettungen beschleunigt oder der Verkehr schneller wieder zum Fließen gebracht werden.

Rechtliche Grundlagen fehlen

Zwar scheint der Einsatz von Drohnen in Zukunft damit so gut wie sicher zu sein, konkrete Pläne oder gar Zahlen gibt es aber noch nicht. Auch weil zuerst rechtliche Grundlagen für den Einsatz von Drohnen geschaffen werden müssen. Vertreter von ÖBB und Asfinag zeigten sich bei der Präsentation der Forschungsergebnisse am Donnerstag in St. Pölten aber optimistisch.

"Die Asfinag bekennt sich ganz klar zum Einsatz von Innovationen. Dass das gelingt, stellen bereits viele umgesetzte derartige Maßnahmen unter Beweis. Für uns zählt immer der nachhaltig sinnvolle Einsatz neuer Technologien. Mit den Ergebnissen aus diesem Forschungsprojekt wissen wir sehr genau, was wir ausschreiben müssen, um dieses innovative Arbeitswerkzeug in Zukunft sinnvoll einsetzen zu können", sagt

Asfinag-Vorstandsdirektor Josef Fiala.

Auch seitens der Bundesbahnen dürfte der Einsatz von Drohnen nur eine Frage der Zeit sein. "Wir wollen vorausschauend agieren, anstatt reagieren zu müssen. So können uns Drohnen beispielsweise einen guten und schnellen Überblick über die Lage im Naturgefahrenmanagement liefern. Wir treffen die entsprechenden Vorkehrungen dann idealerweise bevor es überhaupt zu Verzögerungen kommen kann", so Johann Pluy, Vorstand ÖBB-Infrastruktur AG.

Pluy und Fiala betonten beide, dass der Einsatz von Drohnen aber keine Mitarbeiter ersetzen solle, sondern vielmehr diese bei ihrer Arbeit unterstütze.

Insgesamt ergaben sich aus der Forschung vier zentrale Anwendungsbereiche:

• Bauwerksinspektion: Brücken, Schutzverbauungen, Stütz- und Ankerwände, Gebäude, etc.

• Naturgefahren: Erfassung von Geländebewegungen und Schneeprofil sowie Lawinensprengung

• Außergewöhnliche Ereignisse: Unterstützung des Krisenmanagements bei Ereignissen, Unfällen und Schäden

• Streckenkontrolle: Erfassung von Veränderungen im Streckenbereich von Schiene und Autobahn