Wirtschaft

Drück mich! HTC-Handy mit Quetsch-Steuerung

Viele Details sind schon durchgesickert: Pünktlich zum 20-Jahr-Jubliäum hat HTC nun alle Details des U 11 auch offiziell gemacht.

Heute Redaktion
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Die Katz' ist aus dem Sack: Auf den Tag genau zwei Jahrzehnte nach der Gründung hat der taiwanesische Technik-Riese HTC am Dienstag sein neues Spitzen-Smartphone vorgestellt.

Teil des Rahmens ist druckempfindlich

Dabei gingen die Konzerntechniker völlig neue Wege. Da eine Bedienung per Touchscreen laut HTC "immer die völlige Aufmerksamkeit des Users benötigt", wurde in das Handy erstmals eine Squeeze-Steuerung integriert. Klingt schräg - und ist auch etwas gewöhnungsbedürftig: Die untere Hälfte des Rahmens ist druckempfindlich. In der Ab-Werk-Einstellung aktiviert etwa ein kurzer Druck die Kamera, bei einem weiteren Squeeze löst sie aus – immer begleitet von einer Rückmeldung in Form eines leichten Vibrierens. Ein langer Druck öffnet zudem den Google Assistenten.

Zusatzmöglichkeiten ab Juli per Update

Alternativ können User der Squeeze-Funktion eigene Apps zuordnen – etwa Taschenlampe, Screenshot erstellen und mehr. Im Juli wird die Drück-mich-Funktion per Update um einen Doppelklick erweitert. Zudem wird die Möglichkeit eingeführt, mehrere Schritte aufzuzeichnen. Beispiel: Ein einziges Drücken löst die Kamera aus, legt einen Filter über das Bild und postet es umgehend auf Facebook.

Sprachsteuerung via Google und Amazons Alexa

Ebenfalls viel Wert legt HTC auf Sprachsteuerung. Dank Google-Unterstützung lässt sich das U 11 über die Stimme entsperren. Voraussichtlich ab Juli wird zusätzlich Amazons Sprachassistentin Alexa unterstützt. Damit das über einige Entfernung funktionieren kann, wurden dem Handy gleich vier Mikrofone spendiert.

Selfie-Cam mit 16 Megapixel und Ultra-Weitwinkel

Die Frontkamera des U 11 löst mit beachtlichen 16 Megapixel aus und verfügt über eine 150-Grad-Weitwinkeloptik. Wie die 12,2-MP-Hauptcam auf der Rückseite kann sie aus drei in rascher Abfolge aufgenommenen Schnappschüssen ("HDR Boost") ein perfekt belichtetes Foto errechnen. Vor allem in der Dämmerung und in der Dunkelheit soll das wahre Wunder bewirken. Dank der vier Mikros lässt sich zudem bei Videoaufnahmen der Ton "zoomen", lästige Störgeräusche aus dem Umfeld werden ausgefiltert.

HTC legt clevere Ohrhörer bei

Stichwort Active Noise Cancellation: Die Ohrhörer können ebenfalls Geräusche ausblenden, die den Musikgenuss stören. Zudem soll eine Schallvermessung der Gehörgänge ("HTC USonic") das Musikerlebnis massiv verbessern. Da erneut auf den klassischen Kopfhörer-Anschluss verzichtet wird, legt HTC einen USB-C auf 3,5-mm-Analog-Adapter mit integriertem DAC (Digital-Analog-Converter) bei. Wichtig für echte Genießer: Das HTC U 11 unterstützt Hi-Resolution-Audio.

Zwei-Weg-Audio

Für alle, die ohne Stöpsel Songs lauschen möchten: HTC setzt im U 11 auf eine Art Zwei-Weg-System. Dabei dient der Front-Lautsprecher als Hochtöner, Nummer zwei an der Geräte-Unterseite kann tiefere Frequenzen wiedergeben. In kleinen Räumen klingt das Ergebnis ganz manierlich.

Verkaufsstart am 1. Juni

Zu haben sein wird das U 11 in Österreich ab 1. Juni – und zwar für 749 Euro. Zum Start bietet HTC den Überflieger in vier Farben mit Perlmutt-Schimmer ("Liquid Design") an – Ice White, Sapphire Blue, Amazing Silver und Brilliant Black. Letztere Version kann ab 22. Mai bei A1 für 0 Euro aufwärts vorbestellt werden. Heißer Tipp: Im August kommt eine rote Variante in die Stores.

Weitere technische Details

Das HTC U 11 verfügt über ein 5,5 Zoll (13,97 Zentimeter) großes Display mit 2.560 x 1.440 Pixel Auflösung (539 DPI), Gorilla Glass 5 und Fingerabdruckscanner. Zum Einsatz kommt Android 7.1. Nougat. Im Inneren werkt ein Snapdragon 835 mit acht Kernen, der auf 4 GB Arbeitsspeicher zurückgreifen kann. Der integrierte Speicher fasst 64 GB und lässt sich via microSD-Karte erweitern. Die darf – noch Zukunftsmusik – bis zu 2 TB (!) groß sein. Ebenfalls vorhanden: DisplayPort, Bluetooth 4.2, Wi-Fi (802.11 a/b/g/n/ac – 2.4 und 5 GHz), NFC und GPS.

Das U 11 ist, eh klar, LTE-fähig (bis zu 1 GBit/s im Download – sofern es das Netz hergibt, Uploads mit bis zu 75 MBit/s) und nach IP67 wasser- bzw. staubdicht. Beim USB-Anschluss handelt es sich um einen 3.1-Port vom Typ C. Die Akku-Kapazität beträgt 3.000 mAh bei einer Ladedauer von 90 Minuten. Wer's eilig hat: Bereits nach 30 Minuten ist der Stromspeicher zu 50 Prozent gefüllt.

Und wer schon immer wissen wollte, woher das U in der Produktbezeichnung kommt: Dabei handelt es sich schlicht und ergreifend um das um 90 Grad gedrehte C aus dem Firmennamen HTC. (bart)