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DS 7: Fahren wie ein Präsident in Frankreich

Heute Redaktion
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Die noch recht junge Marke DS aus dem Hause PSA (Peugeot-Citroen) zeigt leistbares Premium auf französisch: Vor allem Design und Komfort beeindrucken.

Der Name DS tauchte schon einmal bei Citroen auf: Mit ihrem markanten Look und der hydraulischen Federung wurde die "Göttin" ("déesse" auf französisch) zum Kultfahrzeug und beliebten Filmauto, etwa bei Louis de Funès, das bis 1975 fast 1,5 Million mal gebaut wurde. 2009 hob Citroen den Namen wieder aus der Taufe und seit 2014 wurde DS zur eigenständigen Marke.

Der DS7 Crossback (auf deutsch männlich, auf französisch weiterhin weiblich) ist das größte Modell und dient auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron als Staatsauto. Mit einigen Extras, darunter natürlich einer Panzerung. Aber auch das Modell für Jedermann zeigt schnell, dass es PSA ernst mit dem Wort Premium ist.

Wir fuhren den stärksten Diesel mit 180 PS und 400 Nm Drehmoment sowie 8-Gang-Automatik in der Spitzenausführung "Performance Line". Die startet bei 45.290 Euro, doch zahlreiche Extras wie Fahrassistenz-, Audio- oder Elektrische-Sitze-Paket erhöhen den Preis auf 56.285 Euro. Und das ist relativ gesehen gar nicht soviel, für was man alles geboten bekommt. Der günstigste DS 7, ein 130 PS starker Benziner mit 6-Gang-Schaltung, kostet 33.190 Euro.

Großes Platzangebot

Mit seiner Länge von 4,57 Metern und einem Radstand von 2,73 Metern sowie 555 Liter Kofferrauminhalt bietet das SUV viel Platz. Besonders erwähnenswert ist, das der Antriebsstrang komplett unterhalt des Fahrzeugs verläuft und es somit hinten keine störende Erhebung vor dem Mittelsitz gibt. Das sorgt für extra Beinfreiheit und erlaubt es Präsident Macron auch bequem zu stehen während er aus dem Panoramadach lugt und der Menge zuwinkt.

Optional kann die Lehne der Rückbank auch elektrisch verstellt werden, um so für mehr Komfort zu sorgen. Und auch vorne sitzt man sehr bequem, nicht zuletzt weil die Sitze das Gütesiegel des deutschen Vereins "Aktion Gesunder Rücken" tragen.

Dementsprechend ist auch das Fahren angenehm, der starke Motor zieht kraftvoll an, der Lenkwiderstand steht in gutem Einklang zur Größe des Fahrzeugs – man fährt gerne mit dem DS 7. Am meisten angetan hat uns aber das Design.

Tolles Design

Von außen wird schnörkellose Eleganz vermittelt, der große Kühlergrill mit dem riesigen aber schlichten Logo zieht die Blicke auf sich. Im Innenraum wurde die Designsprache nicht nur gekonnt sondern auch konsequent umgesetzt. Überall Dreiecke, Rauten, Romben und Trapezoide – das gefällt nicht nur Mathematiklehrern.

Die findet man sowohl auf dem 12 Zoll großen volldigitalen Display wieder, dass zahlreiche elegante und praktische Konfigurationsmöglichkeiten zulässt, als auch auf dem Infotainment-System. Bei unserem Navigationspaket Plus ist es ebenfalls 12 statt sonst 8 Zoll groß. Der Touchscreen bietet unzählige Optionen, die aber wie so oft bei französischen Autos nicht unbedingt logisch oder intuitiv angeordnet sind.

Schlechte Kamera

Wirklich enttäuschend ist aber die Rückfahrkamera. Die Auflösung ist wirklich schlecht, nicht nur für ein Premium-Fahrzeug. Während vielerorts Full HD mit 1080p (Pixel) angeboten wird, sind es hier geschätzte 360p. Also so wie alte YouTube-Videos.

Doch das trübt den tollen Gesamteindruck kaum. Vor allem in mit dem Alcantara-Bezug der "Performance Line"-Version. Und die Mittelkonsole vermittelt tatsächlich einen Hauch von opulentem Luxus: Sehr breit mit wenigen großen Schaltern für die Fenster, das wirkt fast schon etwas provokant platzverschwenderisch. Das hat aber etwas, müssen wir zugeben.

Wer ein Premium-SUV sucht und lieber etwas ausgefalleneres als die üblichen Verdächtigen in diesem Segment will, der sollte sich den DS 7 Crossback auf jeden Fall einmal ansehen.

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