Österreich

Dschihadist mit Kugeln im Körper geht 10 Jahre in Haft

Heute Redaktion
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Der vierte in einer Reihe von Dschihadistenprozessen endete am Dienstagabend mit einem Schuld- und einem Freispruch. Ein 23-Jähriger mit türkischen Wurzeln wurde wegen versuchten Mordes und weiterer Taten zu zehn Jahren Haft verurteilt, sein 17-jähriger Bruder wurde freigesprochen. Beide Urteile sind nicht rechtskräftig.

Der vierte in einer Reihe von Dschihadistenprozessen endete am Dienstagabend mit einem Schuld- und einem Freispruch vor dem Gericht in Graz. Ein 23-Jähriger mit türkischen Wurzeln wurde wegen versuchten Mordes und weiterer Taten zu zehn Jahren Haft verurteilt, sein 17-jähriger Bruder wurde freigesprochen. Beide Urteile sind nicht rechtskräftig.

Die beiden angeklagten Brüder lebten zuletzt in Wien, der Ältere soll in Syrien gekämpft haben und dabei mehrfach verwundet worden sein. Nach seiner Rückkehr nach Österreich soll er versucht haben, seinen jüngeren Bruder für die Kämpfe zu begeistern. Ende 2014 wollten sie offenbar gemeinsam nach Syrien zum Kämpfen ausreisen, dabei wurden sie festgenommen.

Der ältere Angeklagte gab an, für die Freie Syrische Armee (FSA) als Sanitäter gearbeitet zu haben. Schusswunden und Kugeln in seinem Körper sowie widersprüchliche Aussagen brachten die Geschworenen aber zum einstimmigen Urteil, dass er vielmehr für den IS gekämpft hatte und dabei versuchten Mord und schwere Nötigung begangen habe. Der 17-Jährige, der angab, nur drei Monate lang eine Schule in Istanbul besuchen gewollt zu haben, wurde einstimmig freigesprochen. Beide Urteile sind nicht rechtskräftig.