"Er schrie: 'Du bist schwul?, du bist schwul?' und zog das Messer durch meinen Hals." Mit diesen Worten schilderte Cataleya im Oktober 2019, wie ihr Vater sie zu töten versuchte. Cataleya war damals noch ein Mann und gerade einmal 17 Jahre alt. Wegen der schweren Verletzungen, musste Cataleya, die sich damals Seran nannte, in ein künstliches Koma verlegt werden. Mit viel Lebenswillen und Glück überlebte sie die die Messerattacke des Vaters – große Narben zeugen vom Zwischenfall.
Der irakischstämmige Vater muss sich nun in der Schweiz vor Gericht verantworten. Die Anklage lautet auf versuchten Mord, versuchte vorsätzliche Tötung oder schwere Körperverletzung.
Laut der Anklageschrift der Staatsanwaltschaft des Kantons Bern ereignete sich der Angriff am 29. Mai 2019 im Emmental. Q. A. weckte seine Tochter, die damals noch ein Mann war, mit einem Messer am Hals. Das Messer war laut den Unterlagen 27 Zentimeter lang. Damit fügte er dem Opfer laut der Untersuchung Verletzungen im Hals, Gesichts- und Brustbereich zu. Unter anderen wurden mehrere tiefe Schnittwunden am Hals durch die Experten nachgewiesen. Auch die Luftröhre wies einen Einschnitt auf, die Schilddrüse wurde durchtrennt, ist dem Schriftstück zu entnehmen.
"Das Opfer erlitt potentiell lebensgefährliche Verletzungen, verlor zirka 1 bis 1,5 Liter Blut und musste im Spital unter anderem intubiert werden", heißt es in der Anklageschrift. Die Rede ist auch von einer bleibenden Entstellung wegen der Narben, welche noch immer gut sichtbar sind.