Wintersport

Dubiose App: Spioniert China Olympia-Athleten aus?

Die Olympischen Spiele in China stehen vor der Tür. Die Verbände und Athleten machen sich Sorgen vor Spionage.

20 Minuten
Teilen
Olympia in Peking
Olympia in Peking
imago images

Mehrere Länder stellen ihren Athleten bereits von sensiblen Daten befreite Mobiltelefone zur Verfügung. Sie weisen die Olympioniken gar an, private Geräte wie Mobiltelefone und Laptops überhaupt nicht mit nach China zu nehmen.

Deutschland ist ein Beispiel. Die Niederlande ein anderes. Die Briten halten es mit Ratschlägen. Aus dem Team GB heißt es: "Wir haben den Athleten und Mitarbeitern praktische Ratschläge gegeben, damit sie selbst entscheiden können."

Doch weshalb ist diese Angst überhaupt da? Die Angst vor Spionage seitens China? Vor allem geht es um die App "My2022", die alle Olympioniken sowie alle in der Olympia-Bubble (auch Journalisten) installieren müssen. Auf der App finden sich etwa Infos zu den Wettkämpfen, Gesundheitszertifikate oder die nächsten Reisemöglichkeiten, um an eine Veranstaltung zu kommen. Wie die "New York Times" schreibt, sind die Sicherheitslücken eklatant.

1/30
Gehe zur Galerie
    Die größten rot-weiß-roten Ski-Legenden
    Die größten rot-weiß-roten Ski-Legenden
    GEPA

    Gemäß einem Bericht von Citizen Lab, einem Cybersicherheitsunternehmen der Universität von Toronto, verschlüsselt "My2022" kaum oder gar nicht sensible Daten. "Alle Informationen, die Sie übertragen, können abgefangen werden", erklärt Dr. Jeffrey Knockel, Autor des Berichts.

    Und: "Mit der Nutzung der App sendet man bereits Daten direkt an die chinesische Regierung." Hinzu kommt, dass die App Listen mit zensierten Wörtern beinhaltet. Solche sind in China keine Seltenheit. Sie dienen als erste Verteidigungslinie in einem mehrstufigen Zensursystem, das die Verbreitung unerwünschter politischer Themen verhindern soll.

    IOC dementiert Vorwürfe

    Das IOC dementiert auf Anfrage von 20 Minuten alle Vorwürfe. Ebenso die Organisatoren der Olympischen Winterspiele haben derweil Befürchtungen zurückgewiesen, dass Handys und Laptops ausgespäht werden könnten oder Nahrungsmittel für Athleten nicht den Sicherheitsstandards genügten.

    Ein Sprecher versicherte nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua vom Dienstag, die Organisatoren hielten sich strikt an die Gesetze zum Schutz persönlicher Informationen. Die Olympia-App diene dem präventiven Infektionsschutz während der Corona-Pandemie, sammle aber nicht nur Gesundheitsdaten, sondern stelle auch Informationsdienste zur Verfügung, sagte der Sprecher.