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Dubiose Barca-Zahlungen – sogar Zwangsabstieg droht

Der FC Barcelona steht am Pranger. Dubiose Zahlungen an ein Unternehmen bringen die Katalanen in Erklärungsnot. Es droht sogar der Zwangsabstieg.
Heute Redaktion
16.02.2023, 06:51

Von 2016 bis 2018 soll der spanische Spitzenklub insgesamt 1,4 Millionen Euro an "DASNIL 95 SL", ein Unternehmen im Besitz von José María Enríquez Negreira, der zu diesem Zeitpunkt der Vizepräsident der spanischen Schiedsrichter-Kommission war, überwiesen haben, wie "Cadena SER" berichtet. Nun soll gegen das Unternehmen des einstigen Schiedsrichters wegen Korruption ermittelt werden. Und das könnte nun auch für die Katalanen selbst weitreichende Folgen haben, wie spanische Medien übereinstimmend vermelden. 

Im Juni 2018 wurde demnach die letzte Zahlung geleistet. Zu diesem Zeitpunkt wurde auch die Schiedsrichterkommission neu zusammengestellt und Negreira verlor seinen Posten. Die Zahlungen seien schließlich durch eine Steuerprüfung ans Licht gekommen.

Keine Dokumente über Leistungen

Der umstrittene Ex-Präsident der Katalanen, Josep Maria Bartomeu erklärte demnach bereits, die Zahlungen seien eingestellt worden, um die Ausgaben des Vereins zu senken. Dies hätten auch andere Mitglieder des Vorstands bestätigt. Allerdings habe die ermittelnde Staatsanwaltschaft von Schiedsrichter noch keine Dokumente über Leistungen erhalten, die das Unternehmen für Barcelona erbracht habe. Diese soll es laut Negreia auch nicht geben, denn DASNIL 95 habe die Spieler und Vereinsvertreter des Klubs mündlich beraten, etwa wie sie sich gegenüber Unparteiischen zu verhalten hätten. Es steht der Verdacht der Bestechung eines der obersten Schiedsrichter-Bosse im Raum. Das Ermittlungsverfahren soll nach wie vor im Gange sein, sei demnach erst im Oktober verlängert worden. 

Barca meldete sich nur wenig später bereits in einer Mitteilung zu Wort und schob die Anschuldigungen weit von sich. Man habe "in der Vergangenheit die Dienste eines externen technischen Beraters in Anspruch genommen, der in Videoform technische Berichte über Spieler aus den Jugendkategorien Spaniens für den Technischen Direktor des Vereins erstellt hat." Später sei die Zusammenarbeit dann auf den Bereich des Schiedsrichterwesens erweitert worden. Gleichzeitig bekräftigte der Klub, "rechtliche Schritte gegen die einleiten zu wollen, die das Image des Vereins mit Anschuldigungen schädigen." 

Sollte Barcelona tatsächlich schuldig gesprochen werden, droht dem Klub ein Punkteabzug, im schlimmsten Fall sogar der Zwangsabstieg. Es gilt die Unschuldsvermutung. 

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