Niederösterreich

Dubiose Todesfälle im Pflegeheim, Ärzte schlugen Alarm

In einem privaten Pflegeheim im Bezirk St. Pölten soll es zu Todesfällen und Vernachlässigung von Heimbewohnern gekommen sein. Ermittlungen laufen.

Tanja Horaczek
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Ärzte der Notaufnahme St. Pölten zeigten die Missstände im Heim an.
Ärzte der Notaufnahme St. Pölten zeigten die Missstände im Heim an.
Erich Wessely

Couragierte Ärzte vom Universitätsklinikum St. Pölten brachten den Stein rund um die Umstände im privat geführten Pflegeheim in Pottenbrunn (St. Pölten-Land) ins Rollen. Ein Seniorenheimbewohner wurde in einem bedrohlichen Gesundheitszustand in das Spital eingeliefert. Die Ärzte schlugen Alarm. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft St. Pölten bestätigte, dass Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung.

Corona führte zu Personalengpässen

Denn zusätzlich zu dem Fall der möglichen Vernachlässigung, kommen noch drei dubiose Todesfälle innerhalb kürzester Zeit hinzu. Drei Bewohner wurden mit Corona-Symptomen ins Krankenhaus eingeliefert und verstarben kurz darauf. In diesen drei Fällen wurden auch Obduktionen durchgeführt. Die entsprechenden Gutachten stehen noch aus. Laut Infos soll es in dem Pflegeheim zu Corona-bedingten Personalengpässen gekommen sein. Der vorgeschriebene Personalschlüssel konnte laut einem Sprecher des Sanitäts- und Krankenanstaltenrecht des Landes nicht eingehalten werden.

Laut "Krone" werden mehrere Krankenschwestern und Pflegekräfte zur Einvernahme vorgeladen. Auch der leitende Arzt muss demnächst zum Rapport. Es gilt für alle die Unschuldsvermutung.  Für das Heim gibt es aktuell einen Aufnahmestopp.