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Duell um Häupl-Nachfolge geht jetzt ins Finale

Heute Redaktion
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Schieder (li.) oder Ludwig (re.): Wer macht das Rennen?
Schieder (li.) oder Ludwig (re.): Wer macht das Rennen?
Bild: Sebastian Philipp

Am Samstag wählen die 981 Delegierten beim SPÖ-Sonderlandesparteitag ihren neuen Parteichef. Sie entscheiden damit auch, wer Häupl als Bürgermeister nachfolgt.

Beim Sonderparteitag der SPÖ Wien, der um 9 Uhr in der Messe Wien startet, müssen sich die 981 Delegierten zwischen Wohnbaustadtrat Michael Ludwig und Klubobmann Andreas Schieder entscheiden. 600 stimmberechtigte Genossen stellen die 23 Bezirke, 157 der Wiener Ausschuss, 120 die Gewerkschaft und 102 sonstige SPÖ-Organisationen (Frauen, Jugend, Redbiker, etc.).

Für die Bewohner der Stadt aber viel wichtiger: Indirekt wählen die Delegierten damit auch den neuen Wiener Bürgermeister, denn Michael Häupl hat angekündigt, Ende Mai auch den Posten des Stadtchefs an seinen Nachfolger als Wiener SPÖ-Chef zu übergeben.

Hier geht's zum "Heute"-Interview mit den Kandidaten

Ludwig oder Schieder – wer macht das Rennen?

Auch wenn Noch-Parteichef Michael Häupl beim Landesparteitag mit nur 77 Prozent Zustimmung ein für ihn historisch schlechtes Ergebnis einfuhr (ein Minus von fast 20 Prozentpunkten gegenüber seinem Wahlergebnis am Parteitag 2015): So eindeutig wird die Entscheidung diesmal nicht ausgehen, denn erstmals stellen sich zwei Kandidaten der Wahl. Sowohl Ludwig als auch Schieder gaben sich gegenüber "Heute" siegessicher. Beide gehen aber von einer knappen Entscheidung aus. Trifft das zu, wird die größte Aufgabe des "Neuen", die Partei zu einen, sicherlich nicht einfacher.

Während Ludwig auf viele Stimmen aus den Flächenbezirken (Favoriten, Simmering, Floridsdorf und Donaustadt), sowie von der Gewerkschaft und dem Realo-Lager hoffen darf, hat sein Gegenkandidat Schieder in den innerstädtischen Bezirken sowie im linken Lager die Nase vorn. Besonders die Stadträtinnen Renate Brauner und Sandra Frauenberger sollen in den vergangenen Wochen fleißig die Werbetrommel für ihn gerührt haben. Und während sich die meisten in persönlichen Gesprächen und manche auf öffentlich bereits klar deklariert haben, gelten rund 100 Delegierte als Wackelkandidaten. Sie sollen beiden ihre Unterstützung zugesagt haben.

Wer wählt wen? Hier gib's die Details!

Vor der Wahl liegen die Nerven blank

Öffentlich legten beide Kandidaten und auch die Parteiführung großen Wert auf einen sauberen Wahlkampf. Die Schmutzkübel blieben meist verräumt, gröbere Anpatzerein blieben aus. Dennoch ist das Misstrauen untereinander offenbar groß, denn die Wahl und die Auszählung soll laut SPÖ streng überwacht werden, um Manipulationen zu vermeiden. Jeder Kandidat durfte eine Vertrauensperson in die siebenköpfige Wahlkommission unter der Leitung von Nationalrat Kai Jan Krainer entsenden. Spätestens Samstagabend soll das Ergebnis feststehen. (ck)