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Dürre-Katastrophe – In Italien wird die Lage dramatisch 

Die Region Lombardei in Norditalien ist besonders stark von der Dürre betroffen und bittet bereits benachbarte Regionen um Wasserspenden. 

Tobias Kurakin
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Ausgetrocknete Erde im Randbereich eines Ackers aufgenommen am Freitag, 26. April 2019, in Mank in Niederösterreich
Ausgetrocknete Erde im Randbereich eines Ackers aufgenommen am Freitag, 26. April 2019, in Mank in Niederösterreich
picturedesk.com/APA/Helmut Fohringer

Die Lage in Norditalien ist ernst. Die Region ist von einer noch nie dagewesenen Dürre betroffen und kämpft nun mit massiven Wasserengpässen. Vonseiten mehrerer Expertinnen und Experten sowie hochrangiger Politikerinnen und Politiker wird nun Alarm geschlagen. 

Ausnahmezustand ausgerufen 

"Die Wetterlage im Zeitraum November 2021/Juni 2022 hat zu einem allgemeinen Wasserdefizit geführt, das die Region dazu veranlasst hat, spezifische Maßnahmen zu ergreifen, um die Auswirkungen auf die Bevölkerung und die Landwirtschaft einzudämmen", erklärte der lombardische Präsident Attilio Fontana in einem Schreiben an die Regierung. 

Um die Landwirtschaft weiter am Leben zu halten, werden nun benachbarte Regionen um Wasserspenden gebeten. So hat man bereits bei der Region Trentino um fünf Millionen Kubikmeter Wasser angefragt. Diese sollen das so dringend benötigte Wasser aus den Stauseen Malga Bissina und Malga Boazzo nehmen. 

Zudem ergreift die Regierung innerhalb der Region bereits drastische Maßnahmen. Zum einen hat man mehrere Brunnen in der Metropole Mailand und anderen Städten bereits stillgelegt, zum anderen setzt man auf restriktive Gesetz. In der Region Venezien hat demnach jeder Bürger und jede Bürgerin nur noch 200 Liter Trinkwasser pro Tage zur Verfügung. 

Währenddessen müssen nun sogar Flüsse ausgefischt werden, um die Fische bei einer möglichen Austrocknung vor einem qualvollen Tod zu bewahren. Besonders streng sind nun die Regeln in der 50.000 Einwohner zählenden Bezirksstadt Pordenone.

Hier hat der Bürgermeister angekündigt, dass Wasser nur noch für Trinken und Hygiene verwendet werden darf. In einer Verordnung, die bis September in Kraft ist, heißt es diesbezüglich: "Durch die klimatischen Bedingungen ist ein erhöhter Wasserverbrauch zu beobachten, speziell in den frühen und späten Abendstunden, in denen die privaten Gärten gegossen werden. Der kontinuierliche Druckabfall in den Wasserleitungen könnte zu diversen Ausfällen führen".

So darf Wasser nicht mehr zum Gießen von Gemüse- und Obstgärten beziehungsweise Parks verwendet werden. Auch privates Autowaschen ohne die Benutzung öffentlicher Autowaschanlagen ist mittlerweile genauso verboten, wie das Befüllen von Swimmingpools.

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    Die Po-Ebene wird von der schlimmsten Dürre in 70 Jahren heimgesucht. Der Fluss-Pegel ist um mehrere Meter gesunken, die Ackerflächen ringsum vertrocknen.
    Die Po-Ebene wird von der schlimmsten Dürre in 70 Jahren heimgesucht. Der Fluss-Pegel ist um mehrere Meter gesunken, die Ackerflächen ringsum vertrocknen.
    REUTERS
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