Prozess in Wien

Duo ergaunerte fast 1 Million Euro mit Fake-Rechnungen

Verdächtige sollen Rechnungen aus der Post gefischt und Bankdaten geändert haben. Das Geld landete auf Konten der Betrüger. Dienstag war Prozess!

Duo ergaunerte fast 1 Million Euro mit Fake-Rechnungen
Die beiden Verdächtigen vor Gericht in Wien.
Denise Auer

Sie hatten kein Geld, dafür aber angeblich große kriminelle Energie: Mangitukulu M. (55) und Leon B. (37) sollen in Wien gemeinsam mit mehreren Helfern seit 2019 mit einer gefinkelten Betrugsmasche fast eine Million Euro ergaunert haben. Die Opfer bemerkten zuerst gar nicht, dass sie auf eine Betrugsmasche hereingefallen waren. Am Dienstag (16.1.) stand das mutmaßliche Gauner-Duo nun wegen Geldwäsche und schwerem gewerbsmäßigen Betrugs vor Gericht in Wien. 

Abzock-System perfektioniert

Die beiden Männer aus dem Kongo sollen ein Abzock-System so perfektioniert haben, dass es jahrelang nahezu perfekt funktionierte. Die Verdächtigen fischten Briefe mit geschäftlichen Rechnungen aus Briefkästen. Dann öffneten sie die Kuverts und änderten die Bankdaten, wie IBAN- und BIC-Nummer, auf den Zahlungsschreiben. Danach verklebten sie die Kuverts wieder und brachten sie zurück in den Postverkehr. Die Briefe wurden den Empfängern ganz normal zugestellt, niemand schöpfte Verdacht. Die Opfer – unter ihnen auch die Stadt Wien, Banken und Versicherungen – überwiesen im Regelfall die geforderten Beträge. Sie ahnten nicht, dass das Geld auf Konten von Betrügern landete. 

Geld ging an Hintermänner

"Die Fälschungen wurden derart professionell durchgeführt, dass diese den Empfängern der Postsendungen in den meisten Fällen nicht auffielen", heißt es in der Anklageschrift. "In manchen Fällen wurden die Überweisungen von der Bank jedoch nicht durchgeführt, weil die Daten nicht mit dem Namen des Empfängerkontos übereinstimmten. Landete das Geld auf den Konten der Verdächtigen, wurde es abngehoben und dann an Hintermänner weitertransferiert. Die Männer, die zuletzt in Wien-Simmering wohnten, sollen sich nicht mit kleinen Beträgen aufgehalten haben. Fast ausschließlich wurden Rechnungen mit Beträgen im fünf- oder sechsstelligen Bereich manipuliert. Die Schadenssumme liegt bei fast einer Million Euro. 

Urteile gefallen

Die Urteile am Dienstagnachmittag: 3,5 Jahre Haft für den 37-Jährigen. Der 55-Jährige muss für fünf Jahre ins Gefängnis. Die Urteile sind bereits rechtskräftig.

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