Politik

Duo lauerte Korporiertem auf und stahl Mütze

Heute Redaktion
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Eine Woche vor dem umstrittenen Akademikerball in der Wiener Hofburg geht es in Wien schon rund. Neben mehreren Walk of Shames vor Einrichtungen des Veranstalters und einem verhängten Platzverbot wurde am Mittwoch ein Burschenschafter am hellichten Tag vor seinem Wohnhaus in Wieden von zwei Unbekannten angegriffen und seiner Mütze beraubt.

und einem verhängten Platzverbot wurde am Mittwoch ein Burschenschafter am hellichten Tag vor seinem Wohnhaus in Wieden von zwei Unbekannten angegriffen und seiner Mütze beraubt.

Der namentlich nicht genannte Burschenschafter (Name der Redaktion bekannt) wurde am Mittwoch um 13 Uhr vor seinem Wohnhaus in der Johann-Strauß-Gasse offenbar schon erwartet. Zwei Unbekannte stahlen ihm seine blaue Stoffmütze und machten sich aus dem Staub.

Der Betroffene erstatte Anzeige wegen Diebstahls, der Wert der Mütze beträgt 60 Euro. Die Anzeigebestätigung liegt "Heute.at" vor (siehe oben).

FPÖ empört

Mit folgenden deutlichen Worten kommentierte FPÖ-Gemeinderat Udo Guggenbichler die Aktion: "Ein Überfall am helllichten Tag auf einen Korporierten inklusive Tätlichkeiten und Raub durch zwei linke Chaoten im 4. Bezirk gibt leider einen ersten Vorgeschmack auf die zu erwartenden Ausschreitungen dumpflinker Anarchos im Umfeld des Akademikerballs nächste Woche". Eine Bestätigung, dass es sich um Personen aus dem linken Milieu handelt, gibt es allerdings nicht.

Er erwarte, dass sich Hass und Gewalt "gegen jene Leistungsträger der Gesellschaft ... welche die großteils beschäftigungslosen Randalierer mit ihrer Steuerleistung durchfüttern", richten. Daher versucht die Burschenschaft WATV auch, Interessierte mit einem zum Ball zu locken.

Polizei-Chef Pürstl kündigt Platzverbot an

Auch die Polizei, die im Vorfeld mit kämpfte, trifft erste Vorkehrungen für eine möglichst reibungslose Durchführung der Veranstaltung. Polizeipräsident Gerhard Pürstl kündigte an, dass es am 24. Jänner Platzverbot geben werde. Ab 15 Uhr ist im innerstädtischen Bereich, vor allem auf der Ringstraße zwischen Julius-Raab-Platz und Wipplingerstraße sowie auf allen angrenzenden Straßen mit massiven Verkehrsbeeinträchtigungen zu rechnen. Für Anrainer, Geschäftskunden, Lokalgäste etc. wird der Zutritt nach Überprüfung möglich sein.

Außerdem kündigte die Polizei an, für die Abwehr gefährlicher Angriffe bei Ereignissen und Gegenaktionen rund um den Ball die Ermittlung personenbezogener Daten mit Bild- und Tonaufzeichnungen durchzuführen.

Protest gegen Platzverbot

Die Österreichische Hochschülerschaft sowie das Bündnis "Jetzt Zeichen setzen" kritisieren das Platzverbot. Das Bündnis besteht darauf, dass die friedliche Kundgebung am Heldenplatz unter dem Motto 'Kein Europa des Rechtsextremismus!' am 24. Jänner stattfinden kann. Ein Platzverbot sei "keinesfalls gerechtfertigt", in den letzten beiden Jahren habe jeweils eine friedliche Kundgebung des Bündnisses am Heldenplatz stattgefunden.

Ein Statement der Polizei zum Ball finden Sie auf der zweiten Seite. Bitte blättern Sie um!

Statement der Polizei zum Akademikerball: "Wichtigstes Anliegen der Wiener Polizei ist es, alle Menschen –Ballgäste wie Versammlungsteilnehmer - vor unrechtmäßiger Gewalt Andersdenkender zu schützen. Durch rechtsstaatliche Reife und Verzicht auf Gewalt kann jeder dazu beizutragen, dass die Polizei diese Aufgabe ohne Anordnung von Zwangsmaßnahmen erfüllen kann. Das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung ist ein kostbares Gut einer freien Gesellschaft.

Wir bitten alle durch Besonnenheit zu seiner Verteidigung beizutragen und die Freiheit anderer zu respektieren. Klar ist jedenfalls, dass die Wiener Polizei nicht nur bei aufkommender Gewalt, sondern auch bei Straßenblockaden, Störaktionen und Tätlichkeiten gegen  Besucher der Ballveranstaltung  konsequent einschreiten wird. Denn in einer Demokratie kann und darf es nicht hingenommen werden, dass Menschen, die eine erlaubte Abendveranstaltung besuchen wollen,  von Andersdenkenden am Weg dorthin gehindert, belästigt oder gar verletzt werden."