Österreich

E-Mail: Betrüger wollen für Masturbations-Video Geld

Achtung, Betrugsmasche im Internet! Kriminelle behaupten ein Masturbations-Video aufgenommen zu haben, wollen damit Geld erpressen.

Heute Redaktion
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Mit einem Tabuthema versuchen derzeit Internetbetrüger per E-Mail zu schnellem, schmutzigem Geld zu kommen: Die Mails an die potenziellen Opfer, meist Männer, enthalten ein echtes Passwort der Empfänger (Anm.: oft ein altes Passwort einer z.B. Social Media App), im Schreiben kommen die Netzpiraten, meist in gepflegtem Englisch, dann schnell zur Sache: "Sie haben sich auf einer Pornoseite amüsiert, wir haben eine Schadsoftware auf ihrem Computer installiert und Sie via Webcam beim Vergnügen (Sie wissen, was wir meinen) gefilmt."

Aber: Gegen einen Betrag von einigen hundert bis einigen tausend Euro oder Dollar (bis zu 7.000 Euro) erklären sich die Erpresser bereit, das Video zu löschen. Die Summe ist fast immer in Bitcoins zu überweisen.

Nicht bezahlen!

Bei der Watchlist Internet kennt man das Problem, in den letzten Wochen kamen zahlreiche Anfragen beschämter Betroffener. Die Internet-Experten raten, den Betrag keinesfalls zu bezahlen. Laut Watchlist existieren die Masturbationsfilmchen natürlich nicht.

"Ich sollte 1.000 US-Dollar binnen 24 Stunden zahlen. Und selbst wenn dieses Video rein hypothetisch bestehen würde, mit Kriminellen gehe ich keinen Deal ein. Wer garantiert die Löschung, außer das Wort eines Verbrechers?", sagt Betroffener Johannes K. (40) aus St. Pölten (NÖ).

Übrigens: Die Passwörter stammen aus einem der vielen Datenlecks in der letzten Zeit. Die Internet-Sicherheitsprofis raten: Passwort ändern und laufend aktualisieren, eventuell Webcam bei Nichtnutzung überkleben. Eine Anzeige bei der Polizei ist natürlich nicht falsch, die Chancen auf Ausforschung der Täter asymptotisch gegen Null. Mehr Infos: watchlist-internet.at (lie)