Wirtschaft

E10-Treibstoff kommt nächstes Jahr doch nicht

Die von Umweltminister Niki Berlakovich geplante Einführung der biogenen Treibstoffsorte E10 im kommenden Jahr sind vom Tisch.

Heute Redaktion
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Die von Umweltminister Niki Berlakovich geplante Einführung der biogenen Treibstoffsorte E10 - Benzin mit einer 10 Prozent Ethanol-Beimischung - im kommenden Jahr scheint vom Tisch.

"Unsere Unterschriftenkampagne -Tanke Mais um keinen Preis-, die bisher über 11.000 Unterschriften zählt, zeigt erste Erfolge", freut sich ARBÖ-Generalsekretärin Lydia Ninz.

Über 200.000 Fahrzeuge in Österreich vertragen derzeit nach Angaben des ARBÖ den Treibstoff E10 nicht. Eine Verschiebung der Einführung bis ins Jahr 2014 berge den Vorteil, dass bis dahin zahlreiche Fahrzeuge "ausgemustert" seien, deren E10-Verträglichkeit unsicher ist.

"Eine weitere Verteuerung für Autofahrer, die E10 mit sich bringen würde, ist nach der Mineralölsteuererhöhung zu Beginn diesen Jahres und der gerade eine Woche alten Parkgebührenerhöhung in Wien ohnehin für den ARBÖ indiskutabel", so Ninz in einer Aussendung. Beim Preis für E10 dürfte es nach Expertenansicht eine "Spreizung" von rund 3 Cent geben. Der Verbrauch bei E10 liege um rund 1,5 bis maximal 2 Prozent höher.

Österreich könne sich mit Bioethanol selbst versorgen, hieß es am Freitag. Die Anlage der Agrana im niederösterreichischen Pischelsdorf erzeugt rund 210.000 Kubikmeter Ethanol und rund 180.000 Tonnen Eiweißfuttermittel, womit rund 540.000 Tonnen Sojaimporte vermieden werden könnten. Dazu kommt noch eine Weizenstärkefabrik, die derzeit in Bau ist. Die Rund 50 Prozent der Bioethanolproduktion gehen derzeit in den Export, mit dieser Menge sei eine E10-Einführung in Österreich schon heute möglich.

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