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"EA Sports F1 22" im Test – Königsklasse des Racings

Die Formel 1 startet auch im Gaming-Bereich in eine neue Ära! Das Racing-Game "EA Sports F1 22" ist da und begeistert Rennsport-Fans auf allen Ebenen.

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"EA Sports F1 22" im Test – Königsklasse des Racings! Die Game-Formel-1 startet in eine fantastische neue Ära.
"EA Sports F1 22" im Test – Königsklasse des Racings! Die Game-Formel-1 startet in eine fantastische neue Ära.
Electronic Arts

Die Motoren brüllen wieder, doch heuer ist alles anders! Sorgten die beiden Vorgänger "F1 20" und "F1 21" schon für gute Sprünge in der Technik und beim Gameplay, ist der neueste Ableger der Rennspiel-Serie der Start in eine ganz neue Generation von Rennspiel-Simulationen. Wir haben "EA Sports F1 22" auf der Playstation 5 getestet, wieder einmal ist Electronic Arts in Kooperation mit Codemasters ein absolut geniales Spiel gelungen. Die neuen Autos machen Spaß, sind allerdings schwieriger zu fahren als die 2021er-Boliden. Generell bekommt die Serie einen neuen Anstrich.

Optisch hält "EA Sports F1 22" mit den echten Autos und Strecken der Motorsport-Königsklasse auf jeden Fall mit. Natürlich wurde wieder auf kleinste Details geachtet. Am Gameplay hat man auch ein wenig geschraubt, hier gibt's die ersten Erkenntnisse zu Formel 1 22! Die neuen Autos sehen nicht nur fetzig aus. Größere Reifen und neue Aerodynamik-Regeln sorgen für ein komplett erneuertes Fahrerlebnis. Codemasters hat es wieder geschafft ein Game sowohl für Anfänger als auch für absolute Profis zu entwickeln. Mit diversen Fahrhilfen schaffen es auch Rookies schnell auf's F1-Podium.

Das "F1 Life" wird ganz neu eingeführt

Ganz neu im Spiel ist das sogenannte "F1 Life", quasi die Homebase deines eigenen Piloten. Von der Couch in der Wohnung über die Farbe der Wand bis hin zum Outfit außerhalb der Formel 1 - alles ist anpassbar und soll das Leben der Racer abseits der Rennstrecke besser abbilden. Zudem kann man auch die Basis von Freunden besuchen und über diese Plattform in Multiplayer-Sessions einsteigen. Ebenso fällt auf: "EA Sports F1 22" hat einen eigenen Soundtrack mit lizenzierten Songs, außerdem ist die Menüführung einfacher und frischer gestaltet - ähnlich wie bei "FIFA", "NHL" oder "Madden".

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    Die Motoren brüllen wieder, doch heuer ist alles anders! Sorgten die beiden Vorgänger "F1 20" und "F1 21" schon für gute Sprünge in der Technik und beim Gameplay, ist der...
    Die Motoren brüllen wieder, doch heuer ist alles anders! Sorgten die beiden Vorgänger "F1 20" und "F1 21" schon für gute Sprünge in der Technik und beim Gameplay, ist der...
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    Nun aber endlich auf die Rennstrecken dieser Welt! Auch hier gibt's eine Neuerung, die sofort auffällt: Unser langjähriger Mechaniker Jeff wurde ersetzt. Die neue Stimme im Ohr sorgt ebenfalls für Frische. Cool ist auch der "Broadcast"-Modus des Spiels, hier werden zum Beispiel die lästigen Safety-Car-Phasen automatisiert und wie im Fernsehen übertragen. Profis können aber trotzdem alles selbst kontrollieren – und diesmal sogar noch mehr. Von der Einführungsrunde bis hin zum richtigen Zeitpunkt des Einlenkens in die Box zum Reifenwechsel lässt sich alles bis ins kleinste Renn-Detail anpassen.

    Der Karrieremodus ist weiterhin das Steckenpferd

    Eine schlechte Nachricht gibt's für Setup-Tüftler: Durch die neuen Reglements könnt ihr eure mühsam aufgebauten Datenbanken über den Haufen werfen. So gibt's jetzt statt elf Flügeleinstellungen an Front- und Heck-Abtrieb ganze 50. Für Bruchpiloten gibt's jedoch gute Neuigkeiten: Weil die neuen Autos Abtrieb über den Ground-Effect generieren, wirken sich Frontflügel-Schäden nicht mehr so dramatisch aus. Mit einem angefahrenen Wing kann man also durchaus ein Rennen ohne große Einschränkungen fertig fahren, statt in der nächsten Kurve gegen die Streckenbande auszureiten.

    Das Steckenpferd von "EA Sports F1 22" ist abermals der Karrieremodus. Hier kann man sich zwischen Fahrerkarriere in echten Autos oder dem bekannten My-Team-Modus entscheiden, in dem man weiterhin ein eigenes F1-Team aufbaut. Der Modus wurde schon für den Vorgänger-Titel sehr detailliert aufbereitet und diesmal nur an wenigen Punkten weiterentwickelt und vereinfacht. So wurden zum Beispiel die Trainingssessions minimal geändert. Es gibt in den Trainings nur mehr drei Programme: Streckenakklimatisierung, Rennstrategie und Reifenmanagement.

    Komplette Formel-1-Rennwochenenden werden Realität

    Innerhalb dieser drei Sessions gibt es aber adaptive Ziele zu erreichen und dicke Entwicklungsboni einzustreifen. Es wird also wichtiger denn je sein, alle Trainings zu fahren, um konkurrenzfähig zu sein. Das boten schon die Vorgänger, nun werden die Sessions aber noch wichtiger für ehrgeizige Spieler. Neu mit dabei sind übrigens auch die Sprint-Formate, was überaus gut gefällt: Mit Training und Qualifying am Freitag, dem Sprint-Rennen am Samstag und dann das echte Rennen am Sonntag wird nun ein komplettes Renn-Wochenende wie in der Realität abgebildet. Aber auch mehr Abwechslung kommt dadurch ins Spiel.

    In der Karriere gibt es zudem drei Schwierigkeitsstufen: Newcomer, Mittelfeld oder Titelaspirant. Je nach Auswahl ist es schwieriger, an Geld, Sponsoren und neue Entwicklungen zu kommen. Als Manager eures eigenen Teams ist es diesmal noch wichtiger, welche Entscheidungen ihr trefft. Denn EA und Codemasters haben hier eine neue Dynamik hineingebracht, die langfristige Entwicklungen beeinflusst. Ein witziger Zusatz-Inhalt sind auch die neuen Supercars. Hier könnt ihr in diversen Challenges auch mit einzigartigen Supersportwagen auf den Strecken fahren.

    Koop-Kampagnen als weitere große Game-Neuerung

    Die sogenannten "Pirelli Hotlaps" bieten 40 verschiedene Herausforderungen und fungieren zeitgleich als erster Teil eines Rennwochenendes. Diese können in Form von Rennduellen gegen besondere Rivalen, Zeitrennen oder Checkpoint-Herausforderungen daherkommen. Wiederum zurück bei "F1 Life" darf man dann auch die Sammlung an Supersportwagen im Eigenheim präsentieren und damit protzen. In "F1 Life" geht aber noch mehr. Wägen lassen sich neu lackieren, der Avatar kann angepasst und mit neuen Rennanzügen ausgestattet werden und im Hub tritt man auch den Multiplayer-Partien bei. 

    Apropos Multiplayer: Die Modi Fahrerkarriere und My Team sind nun beide zu zweit spielbar, starten darf man die Fahrerkarriere zusätzlich bereits in der ebenfalls lizenzierten Formel 2. Was schön beim Spielen der einstigen exklusiven Singleplayer-Modi zu zweit ist: Man fährt nicht zwangsläufig für das gleiche Team, sondern kann sich auch unterschiedlichen Teams anschließen und sich so miteinander messen. Das gab es in dieser Form bisher noch nie und ist ein gewaltiger Sprung in der Serie, denn im Koop-Spiel kann man möglicherweise chaotische und überlaufene Multiplayer-Rennen umgehen.

    Große Multiplayer-Auswahl und VR-Unterstützung

    "EA Sports F1 22" bietet mehr Multiplayer-Funktionen als jemals zuvor. Noch nicht am Start, aber angekündigt ist ein plattformübergreifendes Spielen per Crossplay, das alle enthaltenen Multiplayer-Modi umfassen soll. Während online bis zu 22 Spieler gegeneinander racen, können im Koop die einstigen Einzelspieler-Modi auch lokal per Splitscreen bestritten werden. Und: Am PC in VR können alle Einzel- und Mehrspieler-Modi gefahren werden, auch wenn die Konkurrenten nicht in VR fahren. Offen ist derzeit noch, ob es auch für weitere VR-Brillen wie die PlayStation VR eine Unterstützung geben wird. 

    "EA Sports F1 22" im Test – auf PC darf man als VR-Spieler auch gegen Nicht-VR-Spieler antreten.
    "EA Sports F1 22" im Test – auf PC darf man als VR-Spieler auch gegen Nicht-VR-Spieler antreten.
    Electronic Arts

    Mit dabei in "EA Sports F1 22" ist auch wieder der Podium-Pass, der über alle Modi hinweg Punkte gutschreibt, mit denen wir uns exklusive Inhalte wie Helme und Anzüge für unsere Fahrer leisten können. Grafisch ist der Titel wieder eine Augenweide, auffällig sind neben den fantastisch aussehenden Spiegelungen an den Fahrzeugen vor allem die detaillierteren Streckenränder, besser aussehenden Hintergründe und gestiegenen Partikeleffekte am Asphalt. Kleinere Bugs wie Flimmern waren dagegen bei einigen Regenrennen zu bemerken, hier werden die Entwickler wohl alsbald einen Patch nachliefern. 

    Das Spiel ist für jeden Racing-Fan das Richtige

    Über einige Kritik-Kleinigkeiten kommt das Spiel aber letztlich nicht hinweg. Ganz oben auf der Mängelliste stehen dabei die weiter faden und oft nichtssagenden Antworten in den Fahrer-Interviews, die etwas angestaubt wirkenden Menüs und das komplette Auslassen eines Story-Modus. Doch das Game sammelt auch einige neue Pluspunkte, zuvorderst bei der Künstlichen Intelligenz der Konkurrenten. Die KI fährt nicht mehr wie auf Gleisen über die Strecken, sondern wagt auch mal mutige Manöver an Engstellen oder bremst so spät, dass es für den KI-Fahrer kurz man neben die Strecke geht.

    Es fühlt sich beinahe und vor allem im höchsten Schwierigkeitsgrad so an, als wären die KI-Fahrer genauso unter Druck wie die menschlichen Spieler, wenn man sie mit dem eigenen Wagen attackiert. Und: Auch neue Videoszenen gibt es, vor allem beim Jubeln über Siege und Podestplätze. "EA Sports F1 22" ist die absolute Königsklasse des Motorsport-Gamings. Vom Anfänger bis zum Experten fühlt sich jeder wohl. Die neuen Autos machen unheimlichen Spaß, die Präsentation ist Weltklasse. Egal ob Multiplayer, Karriere oder andere Challenges, im neuen Game gibt's für jeden Racing-Fan das Richtige!