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Eagle Flight im Test: Sich frei wie ein Adler fühlen

Mit Eagle Flight lädt Ubisoft zu einem Virtual-Reality-Erlebnis durch die Augen eines Adlers.

Heute Redaktion
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Wir sind mit der PlayStation VR abgehoben und zeigen in unserem Test, ob Eagle Flight ein Höhenflug ist, oder doch eine Bruchlandung hinlegt. Etwa acht Stunden dauert die Reise, bei der man sich in der VR-Welt durch die Lüfte schwingen darf.

Die Story ist dabei schnell erzählt: Vor 50 Jahren ist die Menschheit vom Antlitz der Erde verschwunden, seitdem hat sich die Natur die französische Hauptstadt Paris zurückerobert. Trotzdem ist nicht alles ruhig und friedlich, neben dem Erkunden von Sehenswürdigkeiten aus luftiger Höhe muss das eigene Territorium auch gegen Feinde verteidigt werden.

Paris zeigt sich also menschenleer, überall hat Gras die Straßen und Gassen überwuchert und Tiere haben sich zurück in die Metropole gewagt. Dementsprechend schlüpfen wir aus unserem Adler-Ei und ein Erzähler erklärt im Dokumentationsstil, was um uns herum passiert. Mit anderen Ubisoft-Titeln ist die Qualität der Story nicht zu vergleichen, trotzdem merkt man, dass sich die Entwickler bei ihrem ersten VR-Titel Mühe gaben und die Geschichte hübsch ausschmückten.

Viel zu tun im Adlerleben

Obwohl sich die Aufgaben, die uns als VR-Adler gestellt werden, vom Ziel her unterscheiden, läuft es vom Gameplay doch immer wieder auf das Gleiche hinaus - entweder zu einem Ziel fliegen, einen Ort suchen oder eine bestimmte Fluglinie verfolgen. Fische müssen gefangen, Federn eingesammelt, andere Vögel in Kämpfen aus dem Revier vertrieben oder Gebäude über- oder beflogen werden. Was nach fehlender Abwechslung klingt, ist aber gar nicht so.

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Alleine durch den dokumentationsartigen Missionsaufbau fühlen wir uns schnell in unser Federkleid ein und genießen die Freiheiten, die wir am Himmel haben. Das Fluggefühl ist sagenhaft, beim Zischen durch Ringe oder dem Herabstürzen auf Gegenstände, die gepackt werden sollen, bekommt man perfekt die Geschwindigkeit vermittelt, mit der wir auf unseren Schwingen unterwegs sind. Da macht es auch nichts aus, wenn wir zum fünften Mal einfach die schnellste Route zu einem Ziel abfliegen sollen.

Die Steuerung überrascht positiv

Anfangs waren wir noch skeptisch, ob Eagle Flight nicht zu einem unkontrollierbaren Flugchaos verkommen könnte, da das Gameplay in gewissen Sequenzen extrem schnell abläuft. Selbst bei Hochgeschwindigkeit lässt sich das Adler-Ich aber bestens steuern, reagiert flüssig, aber nicht zu sprunghaft auf die Befehle. Gesteuert wird der Adler übrigens fast komplett über das PlayStation-VR-Headset - Kopfneigungen lassen den Vogel in die gewünschte Richtung schwenken, Hoch- oder Runterblicken lässt den Adler in den Steig- oder Sinkflug gehen.

Das Gamepad ist aber nicht gänzlich nutzlos, darüber bestimmt man die Geschwindigkeit, greift an oder verteidigt sich vor Gegnern. Durch die präzise Steuerung ist es schnell machbar, in den verschiedenen Herausforderungen alle drei Sterne für den möglichst perfekten Abschluss zu ergattern. Anfänger müssen aber keine Sorge haben, selbst Herausforderungen, die man mit nur einem Stern meistert, schalten die nächste Mission frei. Nach und nach erobert man so fünf Pariser Bezirke - hat man genug Sterne gesammelt, kann man sich an den richtig kniffligen Experten-Herausforderungen messen.

Wenig Angebote im Multiplayer-Modus

Hat man das Fliegen durch die Luft, durch Tunnel und Hausöffnungen satt, was nicht in absehbarer Zeit passieren wird, gibt es noch einen Multiplayer-Modus. Dieser lässt allerdings Wünsche offen. Mit Teams aus jeweils drei Spielern gibt es eine Art "Capture the Flag"-Modus, bei dem die Beute gegen die Konkurrentengruppe verteidigt und ins eigene Nest gebracht werden muss.

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Teamwork ist hier entscheidend. Während ein Spieler die Beute schnellstmöglich zum Nest fliegt, müssen sich die Kameraden darum kümmern, die Gegner mit ihrem Kreischen aus dem Himmel zu holen oder sie einfach mit dem Ensatz von Schilden zu rammen. So spaßig dieser Modus ist, hätte man sich hier weitere Multiplayer-Modi gewünscht. Wäre ein klassisches "Death Match" oder ein "Last Eagle Flying" nicht drinnen gewesen? 

Der Traum vom Fliegen wird beinahe wahr

Bis auf die kleine Auswahl beim Multiplayer-Vergnügen bietet Eagle Flight richtig gute Flug-Action gepaart mit einer liebevollen, wenn auch kurzen Storyline. Ubisoft-gemäß gibt es neben den eigentlichen Aufgaben noch zahlreiche Herausforderungen zu erfüllen und Sammelobjekte abzugreifen, den eigentlichen Spielspaß macht aber nicht einmal der Kern der Missionen, sondern das Fliegen selbst aus. Immer wieder wird man sich dabei erwischen, vom Missionsziel abzuweichen und sich einfach durch die Lüfte gleiten zu lassen.

Quelle: YouTube

Das hat Ubisoft in Eagle Flight richtig gut gestaltet. Gänzlich ohne Übelkeitserscheinungen ist die Kopfsteuerung des Adlers ein ebenso innovatives wie passendes Steuerungskonzept. Bemängeln kann man noch, dass der Umgebung von Paris etwas die Details ausgehen. Von nah sehen etwa Elefanten eher nach grauen Bergen aus, als dass Rüssel und Ohren realistisch umgesetzt wurden. Aus der Vogelperspektive aber fühlt sich Eagle Flight toll an - und näher kommt man dem Traum vom Fliegen ohne Hilfsmittel wohl in absehbarer Zeit nicht.