Im Kampf gegen Ebola wird weiter mit verschiedenen Gegenmitteln experimentiert. Einem infizierten Patienten in den USA wurde ein experimenteller Stoff verabreicht, dabei handelt es sich aber nicht um "ZMapp". Wissenschaftler haben außerdem einen Impfstoff erfolgreich an Affen getestet.
wird weiter mit verschiedenen Gegenmitteln experimentiert. Einem infizierten Patienten in den USA wurde ein experimenteller Stoff verabreicht, dabei handelt es sich aber nicht um "ZMapp". Wissenschaftler haben außerdem einen Impfstoff erfolgreich an Affen getestet.
Ein Mediziner vom Nebraska Medical Center in Omaha bestätigte am Sonntagnachmittag den Test mit einem Patienten. Es sei aber nicht das experimentelle Mittel "ZMapp", mit dem im August zwei US-Bürger behandelt worden waren. Dieses sei im Moment nicht verfügbar, so der Mediziner. Gegen Ebola gibt es zurzeit weder einen vorbeugenden Impfstoff noch ein zugelassenes Medikament zur Behandlung der Krankheit.
Der 51 Jahre alte Patient, der im westafrikanischen Liberia als Missionar und Arzt arbeitete, war am Freitag in die Klinik der Universität des Bundesstaats Nebraska gebracht worden. Den Ärzten zufolge besserte sich sein Zustand seitdem leicht. Er sei ansprechbar und würde Fragen stellen. Am Wochenende habe der Mann zweimal mit seiner Familie über eine Video-Verbindung kommunizieren können.
In den vergangenen Wochen waren bereits zwei US-Bürger, die sich in Westafrika mit Ebola angesteckt hatten, in ihr Heimatland zurückgebracht worden. Sie hatten für eine christliche Hilfsorganisation Ebola-Kranke in Liberia betreut und sich dabei selbst angesteckt. Inzwischen haben sie die Krankheit überstanden.
Impfstoff basiert auf Schimpansen-Virus
Außerdem haben Wissenschafter an Affen erfolgreich einen Impfstoff getestet. Wie die Forscher in der Zeitschrift "Nature Medicine" berichteten, habe das Mittel auf Basis eines bei Schimpansen und Makaken vorkommenden Grippe-Virus (ChAd3) den Primaten "kurzfristig einen vollkommenen Schutz und langfristig einen teilweisen" beschert.
Affen, die nach kurzer Zeit eine Auffrischungsimpfung erhalten hätten, hätten sogar eine "dauerhafte" Immunisierung aufgewiesen. Den Autoren der Studie zufolge ist es das erste Mal, das es gelungen ist, einen dauerhaften Impfschutz gegen Ebola vorzuführen. Sollte der Impfstoff zugelassen werden, könnte er den Menschen in den betroffenen Ländern helfen, schrieben sie.
Das Nationale Institut für Allergien und Infektionskrankheiten (NIAID) in den USA hatte angekündigt, dass Anfang September mit der Erprobung von Impfstoffen an Menschen begonnen werde. Der Impfstoff wurde von einem Team unter Leitung von NIAID-Expertin Nancy Sullivan entwickelt.
Obama schickt Soldaten als Ebola-Helfer
US-Präsident Barack Obama kündigte unterdessen an, US-Soldaten als Ebola-Helfer in die betroffenen westafrikanischen Länder zu entsenden. Die US-Streitkräfte würden unter anderem mit Quarantäne-Einheiten und Ausrüstung helfen, sagte Obama dem Sender NBC in einem am Sonntag ausgestrahlten Interview.
Die Ebola-Epidemie hat mehrere Länder in Westafrika derzeit fest im Griff. Laut UNO-Angaben gibt es bereits mehr als 2.000 Todesfälle und rund 4.000 weitere Infizierte. Besonders betroffen sind Liberia, Guinea und Sierra Leone. Die Opferzahl der aktuellen Ebola-Epidemie in Westafrika übersteigt inzwischen die Gesamtzahl der Opfer aller früheren Ausbrüche der Krankheit seit deren Entdeckung im Jahr 1976.