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Ebola: Oberhauser will Ärzte nach Afrika schicken

Heute Redaktion
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Hilfe für die schwer von Ebola heimgesuchten armen Länder Westafrikas bedeutet auch einen Schutz für die westliche Welt. Österreich will durch Bereitstellung von Gesundheitspersonal und technischen Einrichtungen helfen, SPÖ-Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser schmiedet entsprechende Pläne.

Hilfe für die schwer von Ebola heimgesuchten armen Länder Westafrikas bedeutet auch einen Schutz für die westliche Welt. Österreich will durch Bereitstellung von Gesundheitspersonal und technischen Einrichtungen helfen, SPÖ-Gesundheitsministerin  schmiedet entsprechende Pläne.

"Das Gesundheitsministerium will einen Aufruf starten, um zusätzliche medizinische Helfer zu finden, die die betroffenen Länder vor Ort bei der Bekämpfung von Ebola unterstützen können", so die Ressortchefin, von Beruf selbst Ärztin.

Viel zu wenig Ärzte vor Ort

Liberia, Sierra Leone und Guinea gehören zu den Armenhäusern der Welt. In Liberia kommen auf 3,2 Millionen Einwohner 103 Ärzte (0,01/1.000 Einwohner), so das "World Fact Book" der CIA. In Sierra Leone sind es 0,02 Ärzte pro 1.000 Einwohner, in Guinea 0,1 Mediziner auf 1.000 Menschen. Die Relation in Österreich: 4,86 Ärzte pro 1.000 Einwohner, insgesamt sind es gut 40.000.

Labor oder Containerspital

Darüber hinaus ist massive technische Hilfe erforderlich. Die Ressortchefin will klären lassen, ob die Bereitstellung eines Labors oder eines Containerspitals finanziell und technisch möglich ist. Österreich-intern soll "auf hoher politischer Ebene" für eine bessere Koordinierung eine "Task Force" bestehend aus weiteren betroffenen Ministerien sowie Einrichtungen (z.B. Flughäfen, ÖBB) initiiert werden.

EU gibt 180 Millionen Euro

Die Ministerin berichtete auch über das informelle    vergangenen Donnerstag in Brüssel. An sich hat die EU-Kommission keine Kompetenzen auf dem Gebiet der Seuchenbekämpfung. Die EU wird aber 180 Millionen Euro für die betroffenen Staaten bereitstellen. Obwohl sich die Häufigkeit von Ebola-Erkrankungen derzeit in Westafrika alle zwei bis drei Wochen verdoppelt, ist laut einhelliger Meinung der europäischen Experten eine Ausbreitung der Infektionskrankheit in Europa nicht zu erwarten.

Und das sind die Maßnahmen, welche die EU-Mitgliedsstaaten in etwa im Gleichschritt umsetzen wollen: Koordination von Maßnahmen an Ankunftsorten, vor allem bei Direktflügen bzw. in Häfen. Es soll ein koordiniertes Protokoll bezüglich des Auffindens von Kontaktpersonen (z.B. Flugpassagiere) und Informationsmaterial für Reisende geben. Schließlich wird es zu einem intensivierten Informationsaustausch (genaue Erhebung von Visa-, Pass- und Flugdaten, um die Bewegung der Reisenden auch innerhalb Europas nachvollziehen zu können) geben. Die Evakuierung speziell von aus der EU stammenden Helfern aus Westafrika soll koordiniert erfolgen. Für die technischen Hilfsgüter wird die Möglichkeit der Einrichtung eines gemeinsamen Beschaffungsmechanismus geprüft.

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