Echo nein danke! Künstler schicken 12 Preise zurück

Peter Maffay findet es sei eine "Ohrfeige für das demokratische Verständnis" und fordert auf Facebook Konsequenzen. Er habe die Echo-Verleihung nach der Rede der Rapper Farid Bang und Kollegah mit seinen Freunden verlassen.

Ging es anfangs noch um die Formulierung im Song der Künstler ("Mein Körper definierter als von Auschwitzinsassen", "Mache wieder mal 'nen Holocaust, komm' an mit dem Molotow"), richtet sich die Kritik nun mehr und mehr gegen den ECHO selbst.

Marius Müller-Westerhagen gab am Dienstag bekannt alle seine ECHOS zurückgeben zu wollen. Es sind acht, die er von 1992 bis 2017 verliehen bekam.

Den Anfang machte das Notos Quartett aus Berlin, die ihre Auszeichnung von 2017 als "Preis der Schande" bezeichneten.

Die Verantwortlichen beim ECHO (der Ethik-Beirat des Preises hatte Farid Bang und Kollegahs Song zugelassen) posteten ein Statement auf Facebook (siehe unten). Es werde bedauert, dass Künstler den Preis zurückgeben wollen. "Wir hoffen, dass die Künstler trotzdem die Debatte mit uns weiter führen, in der es um mehr als um diesen Musikpreis geht."

Rücktritt vom Echo-Beirat: Preisvergabe "Fehler", Texte "widerlich"

Nicht allen Verantwortlichen beim ECHO reicht das. Der Präsident des Deutschen Kulturrates, Christian Höppner, sitzt im Echo-Beirat. Er hat seinen Rückzug angekündigt. Es sei ein Fehler gewesen, den Rappern den Preis zu verleihen. "Die Texte finde ich widerlich."

Diese Künstler wollen ihren Echo nicht mehr

• • Marius Müller-Westernhagen gibt alle 8 Echos zurück

• • Dirigent Enoch zu Guttenberg und das Orchester Klangverwaltung

• • Pianist Igor Levit (Klassik-Echo)

• • Klaus Voormann, bekannt als "Fünfter Beatle" (Echo für das Lebenswerk)

• • als erstes entschied sich das Notos Quartett ihren Klassik-Echo zurückzugeben

Mit dem Statement des ECHO sind die Künstler nicht zufrieden:

Die Fotos der Skandal-Echo-Verleihung:

(lam)