Österreich

Echt steil! Diese Männer haben keine Höhenangst

Heute Redaktion
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Arbeitsplatz mit spektakulärem Ausblick: Martin Löbersorg, Andreas Forstenlechner und Thomas Schachner von der Firma Holzco bringen das Dach des Stephansdoms wieder auf Hochglanz.

Mit Steigungen von bis zu 80 Grad erhebt sich das Dach des Stephansdoms: Doch den drei Industrie-Kletterern Martin Löbersorg, Andreas Forstenlechner und Thomas Schachner ist dieser Arbeitsplatz nicht zu steil. Direkt über dem Eingang des Steffl in rund 80 Meter Höhe hingen die Mitarbeiter der Firma Holzco bis vor kurzem noch in den Seilen.

Die Spezialisten entdeckten bei einer akribischen Zustandsbewertung zahlreiche lockere Dachziegel: "Es herrschte schon Handlungsbedarf – die Sicherheit der Passanten durfte nicht gefährdet werden", so Martin Löbersorg, der Leiter der Sanierungsarbeiten.

Allererster Einsatz für Lehrling Markus Perger

In einer spektakulären Aktion, bei der modernste Seiltechnik eingesetzt wurde, ersetzte das Team im Juni und Juli unter schwierigsten Bedingungen die schadhaften Stellen, dabei wurden rund 120 sogenannte "Gradreiter" ersetzt.

Während Lehrling Markus Perger bei seinem allerersten Einsatz vom Dachstuhl aus den Versorgungs-Behälter regelmäßig befüllte, arbeiteten Löbersorg, Schachner und Forstenlechner konzentriert an ihrem extremen Arbeitsplatz. "Am Wahrzeichen Österreichs zu arbeiten, das ist schon etwas Besonders!", freute sich Perger, "aber in einigen Jahren möchte ich auch oben am Dach mitarbeiten!"

Radio sorgte für viel Spaß in luftiger Höhe

Schwindelfrei in luftiger Höhe hatten die Kletterer viel Spaß, ein Radio – natürlich ebenfalls am Seil befestigt – verbreitete nicht gerade kirchliche Musik.

(Quelle: Facebook/Holzco)

Für Dombaumeister Wolfgang Zehetner ist die Dachsanierung mit Seiltechnik ein Pilotprojekt und gleichzeitig ein Glücksfall: "Auch wenn der Stephansdom kleiner ist als etwa der Kölner Dom, so hat er doch das größere Dach, da ist immer etwas zu sanieren. Ich bin zufrieden, dass wir eine Lösung gefunden haben ohne Gerüst auszukommen, was sich auch finanziell günstig auswirkt."

Bereits im September werden wieder einige "Firstreiter" der seitlichen Giebel erneuert, zusätzlich werden einige der insgesamt 230.000 Dachziegel ersetzt. (cz)