Edtstadler kommt mit neuer Begleitung zu Kurz-Kür

Wo die Europa- und Verfassungsministerin auch hingeht – sie hat einen neuen treuen Begleiter. Was für Bundespräsident Alexander Van der Bellen "Juli" ist, ist für Karoline Edtstadler "Struppi". Bei ihm handelt es sich um einen geretteten Straßenhund, wohl ein Schnauzer-Mischling. Im Frühling nahm sie ihn aus einer ungarischen Tötungsstation zu sich auf.

Auch in seinem zweiten Leben geht es gelegentlich drunter und drüber, den zweiten Rücktritt des Bundeskanzlers scheint Struppi aber relativ unbeeindruckt überstanden zu haben. Einzige Änderung: An der Hundezone am Heldenplatz geht es diesmal vorbei, direkt in die provisorischen Räumlichkeiten der Parlamentsklubs. Sebastian Kurz, sonst dem Blitzlichtgewitter nicht abgeneigt, frequentierte dieses Mal einen Hintereingang.

Kurz muss sich der Wahl stellen

In jenem der ÖVP hat sich Sebastian Kurz am Montagabend noch einer wichtigen Wahl zu stellen. Ab Dienstag wird er wieder Abgeordneter zum Nationalrat sein, dort will er auch den Klub seiner Partei anführen. Bisheriger Klubchef August Wöginger tritt netterweise auf den Stellvertreterposten, führt trotzdem die Geschäfte weiter.

An die Spitze gewählt werden muss Kurz aber trotzdem. Mit 100 Prozent hat sein Vorgänger die Messlatte durchaus hoch gesteckt. Die Stimmen selbst werden geheim abgegeben. Schon beim Eintreffen legten jedoch viele Mandatare offen, "selbstverständlich" Kurz zu wählen.

Ob sich jemand einen Ausreißer erlaubt? Seit dem Rücktritt wurden vermehrt kritische Stimmen, harte Worte auch innerhalb der Partei laut, zum Beispiel aus der Steiermark und Vorarlberg. Schon 2017 und 2019 war Sebastian Kurz ÖVP-Klubobmann. Bei der ersten Wahl errang er 97,5 Prozent der Stimmen, 2019 wieder 100 Prozent.