Österreich

Ehepaar auf Kreuzfahrt um Erspartes gebracht

Heute Redaktion
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Bild: Thomas Lenger / Monatsrevue

Der langgehegte Lebenstraum von einer mehrwöchigen Kreuzfahrt wurde für Pensionist Erich Gütl (66) und seine Gattin Rosa zum Albtraum. Den Wiener Neustädtern wurden auf der Reise die Bankomat- und Kreditkarten geraubt. Trotz sofortiger Sperrung der Karten wurde aber das Konto des Paares geplündert.

Die Gürtls brachen am 7. März in Sao Paulo zur Kreuzfahrt nach Kiel auf. Am 26. März hielt das Schiff in Santa Cruz (La Palma). "Wir wollten uns an diesem Tag einen Motorroller mieten, daher nahm ich meine Geldbörse mit", so der Pensionist. Ein Fehler den er heute bitter bereut. An einer Kreuzung stieß eine Radfahrerin den 66-Jährigen nieder. Zwar blieb Gütl unverletzt, doch seine Brieftasche fehlte.

Gattin Rosa hielt eine vorbefahrende Motorradstreife der Polizei an und wenig später wurden die beiden Niederösterreicher zur nächsten Polizeistation gebracht. Dort mussten sie erst auf einen Dolmetscher warten, ehe sie die Anzeige machen konnten. Etwas mehr als eine Stunde später kamen die beiden zurück auf ihr Kreuzfahrtschiff, wo die Handys im Save eingeschlossen waren - und ließen die Karten sperren.

Böse Überraschung bei der Heimkehr

"Ich sagte, dass ich meine Bankomatkarte und meiner Kreditkarte sperren lassen will", so Gütl. Zwar wusste er seine Kontonummer nicht auswendig, ging aber davon aus, dass die Karten mit seinen Daten gesperrt werden konnten. Doch nachdem der Pensionist am 5. April zurück von der Kreuzfahrt war und am ersten Banktag danach zur Bank ging, traf ihn fast der Schlag. Insgesamt wurden 4.948 Euro von seinem Bankkonto abgebbucht.

"Ich konnte meinen Augen nicht trauen. Ich hatte doch sofort angerufen und auch den Bankomat-Code hatte ich nur im Kopf und nirgends aufgeschrieben", so der Pensionist. Dem Pensionisten wurde gegen 10.30 Uhr die Geldbörse gestohlen, und bereits um 11.44 Uhr wurden die ersten 400 Euro behoben. An den kommenden vier Tagen wurden täglich 400 Euro auf La Palma behoben, danach gab es bis 7. April weitere sechs Behebungen, diesmal in Bukarest in Rumänien.

Sperre erfolgte erst am 7. April

Erst als die Karte am 7. April tatsächlich gesperrt wurde, nahm der Schrecken eine Ende. Aber nur bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Kreditkartenabrechnung kam. Hier wurden weitere 1.236 Euro abgebucht. "Ich kann mich noch erinnern, als mein Konto einmal versehendlich um ein paar hundert Euro überzogen wurde, bekam ich sofort einen Anruf von der Bank. Diesmal hat sich keiner gemeldet", so der verärgerte Volksbankkunde.

Gütl, der seit 20 Jahren bei der Bank Stammkunde ist, ist enttäuscht, da auch eine Anfrage bei der Bank um Stellungnahme unbeantwortet geblieben sei. Seine Sorge ist nun, dass er auf dem Schaden von insgesamt 6.184 Euro sitzenbleibt.