Österreich

Ehepaar von Nachbar mit Eisenstange erschlagen

Heute Redaktion
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Vor fünf Monaten endete ein jahrelanger Nachbarschaftsstreit in einer Tragödie. Familienvater Roland H. (41) soll mit einer Eisenstange auf offener Straße in Leonding (Bez. Linz-Land) das benachbarte Ehepaar (71, 74) erschlagen haben (wir berichteten). Am Montag muss sich der mutmaßliche Täter in Linz vor Gericht verantworten. Bei Mord droht ihm lebenslang Gefängnis.

Die Wohngegend wirkt ruhig und friedlich. Doch die Idylle täuscht. Jahrelang herrschte zwischen dem Ehepaar Erich und Regina Z. und der Familie von Roland H. regelrecht Krieg. Immer wieder sollen sich die Pensionisten belästigt gefühlt haben, auch die beiden Kinder (6, 9) von Roland H. beschimpft haben. Der 41-Jährige versuchte stets, die verbalen Attacken zu ignorieren.

Doch am Nachmittag des 13. Februar wurden ihm die Angriffe offenbar zu viel, kam es zu der schrecklichen Bluttat. Ganz in der Nähe ihrer Grundstücke, neben einer Baustelle, trafen sie aufeinander. Der 41-Jährige war gerade auf dem Weg zu einem Supermarkt, das Ehepaar machte einen Spaziergang. Laut Aussagen des Angeklagten, soll ihn das Ehepaar angerempelt und "blödes Schwein" genannt haben.

"Es wurde plötzlich dunkel in mir"

Danach nahm das Drama seinen Lauf. Nach einem kurzen Wortgefecht soll H. auf das Paar mit den Füßen eingetreten haben. Und als das Ehepaar bereits am Boden lag, habe er eine vor ihm stehende Eisenstange aus ihrer Verankerung gerissen und damit auf die Pensionisten eingeprügelt. In Polizeiverhören gab der Familienvater an: "Es wurde plötzlich dunkel in mir. Ich kann mich an meine schrecklichen Handlungen nicht erinnern."

Die Opfer erlagen nur wenige Tage danach ihren schweren Kopfverletzungen. Roland H. (es gilt die Unschuldsvermutung) muss sich ab Montag im Linzer Landesgericht verantworten. Die Geschworenen entscheiden, ob es sich um Mord (zehn bis 20 Jahre oder lebenslänglich) oder Totschlag (fünf bis zehn Jahre Haft) handelte.

Die Anklage von Staatsanwalt Reinhard Steiner lautet auf Mord. Verteidiger Andreas Mauhart: "Mein Mandant war einem unvorstellbaren Psychoterror, der vor allem gegen seine beiden kleinen Kinder ausgeübt wurde, ausgesetzt."

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