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Ehren-Präsident des Eishockey-Verbands ist jetzt Russe

Mit dem Krieg gegen die Ukraine hat sich Russland international isoliert. Rene Fasel, Ex-Boss des Eishockey-Weltverbands, hat den Pass jetzt trotzdem.

Heute Redaktion
Rene Fasel mit Russland-Machthaber Wladimir Putin (r.)
Rene Fasel mit Russland-Machthaber Wladimir Putin (r.)
imago images / ITAR-TASS

Seit knapp einem Jahr tobt in der Ukraine der Krieg, mit dem sich Russland international ins Abseits gestellt hat. Russische Sportler sind bis auf wenige Ausnahmen von Wettkämpfen ausgeschlossen, zahlreiche Firmen aus Europa haben sich von dort zurückgezogen. Rene Fasel geht den anderen Weg. Der frühere Präsident des Internationalen Eishockey-Verbands IIHF hat die russische Staatsbürgerschaft angenommen.

Gleichzeitig macht der gelernte Zahnarzt in Russland offenbar gute Geschäfte. Denn der 73-Jährige erwarb eine 54-Prozent-Beteiligung an der "Alma Holding", wurde am 10. Februar ins lokale Handelsregister eingetragen. Die übrigen 46 Prozent an der "Alma Holding" hält die "Volga Group" des russisch-finnischen Oligarchen Gennadi Timtschenko. Der 70-Jährige besitzt laut dem Wirtschafts-Magazin Forbes ein geschätztes Vermögen von rund 13 Milliarden US-Dollar und wird dem Machtzirkel des russischen Diktators Wladimir Putin zugerechnet.

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    Das Sport-Imperium des Didi Mateschitz
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    Bild: GEPA-pictures.com, imago sportfotodienst

    Fasel war 27 Jahre Präsident des Eishockey-Weltverbands, seit seinem Rücktritt im September 2021 ist er Ehrenpräsident auf Lebenszeit. Seit März 2022 ist er laut russischen Medien für die russische Eishockey-Liga KHL als Berater tätig. Er selbst hält sich dazu bedeckt: "Es gibt keine offizielle Vereinbarung, sprich Vertrag, mit der KHL. Ich stehe mit den Verantwortlichen seit Monaten in regelmäßigem Kontakt. In dieser momentan schwierigen Situation versuche ich zu helfen, damit die Spieler dort eine Zukunft haben können."

    Die Ethik-Kommission der IIHF leitete nach Beginn des russischen Angriffskriegs eine Untersuchung gegen Fasel wegen möglichen Verstößen gegen die Integritätsregeln ein, präsentierte aber bis jetzt kein Ergebnis. Seit Jänner 2022 ist er als Einzelunternehmer ins russische Steuerregister eingetragen. Die "Alma Holding" ist in der Region Krasnodar am Schwarzen Meer im Besitz großflächiger Apfel-Plantagen.

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