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Ehrenmord an Facebook-Star: Geistlicher verhaftet!

Sie zeigte sich sexy im Netz – ihr Todesurteil: Nach dem Mord an Facebook-Star Qandeel Baloch kam jetzt ein Mufti in Haft.

Heute Redaktion
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Sie war die "Kim Kardashian Pakistans", zeigte sich geschminkt und im sexy Bikini im Schwimmbad – und postete alles im Internet. Dafür musste der pakistanischen Facebook-Star Qandeel Baloch (26) sterben – ihr eigener Bruder Muhammad verübte den Ehrenmord, erwürgte seine Schwester. Und jetzt wird es immer wilder: Die Polizei nahm einen hohen muslimischen Geistlichen fest. Hatte er die Gewalttat befohlen?

Beim Mordprozess bestritt Mufti Abdul Q. noch alle Verbindungen zu der Tat und flüchtete aus dem Gerichtsgebäude – doch kurz darauf nahm ihn die Polizei erneut in Gewahrsam. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft stand der Geistliche in Kontakt mit dem Mörder der jungen Pakistanerin, der die Tat inzwischen gestanden hat.

Der Geistliche hätte ein Mordmotiv – wegen Baloch verlor er seinen Job

Ein Motiv für den möglichen Auftragsmord gibt es: Nur Wochen vor Balochs Ermordung im Juli 2016 hatte sie Fotos veröffentlicht, auf denen sie mit Abdul Q. in einem Hotelzimmer zu sehen war. Als sie zudem behauptete hatte, sie hätten –

noch dazu während des Ramadans – geraucht und Alkohol getrunken, verlor der Mufti seinen Posten in einem Regierungskomitee und erhielt eine Rüge vom Religionsrat.

Für den Geistlichen könnte es eng werden. Grund: Nach dem Mord an Baloch wurden in Pakistan die Gesetze im Oktober 2017 geändert, so dass ein Ehrenmord nicht mehr straffrei bleibt, wenn Familienmitglieder dem Täter vergeben. Dem Mufti könnte also wegen Beihilfe zum Mord eine hohe Haftstrafe drohen.

Qandeel Baloch war als Feministin, Sängerin und Model in ganz Pakistan bekannt, einige ihrer Videos im Internet wurden millionenfach angeschaut.

(tas)

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