Szene

"Ehrlich Brothers" machen keine halben Sachen

Heute Redaktion
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Außer, sie zersägen einander live auf der Bühne. Obendrauf zaubern die Magier einen Monstertruck in die Stadthalle und teleportieren Schwiegermütter. Wir verlosen Karten.

Fauler Zauber? Nicht mit Andreas und Chris Ehrlich. Bei ihren gigantischen Live-Shows geben die magischen Brüder, die sogar David Copperfield eine Absage erteilten, alles – da kann es schon passieren, dass sie sich in letzter Sekunde vor einem 300-Kilo-Bike in Sicherheit bringen müssen. Und, für gebeutelte Männer gibt's ein besonderes Zuckerl: Schwiegermütter aus dem Publikum werden bei Bedarf an einen anderen Ort teleportiert.

"Todesengel" und Streckbank

Bereits 500.000 Fans haben die akuelle Zaubershow "Faszination" gesehen, noch bis zum 3. Juni touren die Geschwister mit den spektakulären Illusionen und dem flotten Mundwerk durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Beim Termin am 22.4. in der Wiener Stadthalle lassen sie etwa einen echten Monstertruck aus dem Nichts erscheinen (8 Tonnen schwer, 2.000 PS stark) und greifen todesmutig zur Motorsäge. Und: Einer der Brüder wird auf Miniaturmaße geschrumpft und in der geheimnisvollen Streckbank wieder auf Normalgröße gebracht.

500 Spezialeffekte und zehn Trucks

Der Aufwand der Show ist enorm: Allein zehn Trucks sind nötig, um die Requisiten und das aufwendige Buhnenbild zu transportieren. Die 70-köpfige Crew verlegt jeden Abend 30 Kilometer Kabel und zundet 500 Spezialeffekte. Wir haben mit Andreas und Chris über Magie und mehr geplaudert.

Interview mit den Ehrlich Brothers

"Heute": Die wichtigste Frage: Wer von Ihnen kann besser zaubern?

Andreas: Ich, weil ich der ältere bin!

Chris: Ich, weil ich der bessere bin!



"Heute": Sie verbringen ziemlich viel Zeit miteinander und sind obendrein Brüder. Wann kommt der Moment, in dem Sie sich in die Haare kriegen (nein, keine Anspielung auf die Frisuren!)

Andreas: Wie in allen guten Familien herrscht auch bei uns nicht immer nur eitel Sonnenschein. Es gibt auch Tage, an denen wir uns mal zoffen. Meist geht es aber nicht um persönliche Dinge, sondern um unterschiedliche Ansichten. Etwa bei der Frage, welche Illusionen in unsere Show passen oder welche Musik am besten zu welchem Kunststück passt.



"Heute": Gab's beim Zaubern, abgesehen von ein paar Brandwunden (Chris ist staatlich geprüfter Pyrotechniker, Anm.), auch schon ernstere Verletzungen? Oder anders gefragt: Ist vor großem Publikum schon einmal etwas richtig in die Hose gegangen?


Chris: In unserer Show zeigen wir eine Illusion, bei der ich mit einem echten Motorrad aus einem iPad fahre. Bei einem Auftritt in Dresden ist das Motorrad nicht herausgefahren, sondern herausgekippt. Ich bin reflexartig abgesprungen, sonst hätte die 300 Kilo schwere Maschine mich unter sich begraben.



"Heute": Sie verstehen sich nicht nur als Zauberer, sondern auch als Entertainer. Ist nicht nicht jeder Zauberer ein Entertainer? Was ist Ihre „Mehrwert" im Vergleich zu Kollegen?

Chris: Wir verstellen uns nicht auf der Bühne, sondern geben uns so, wie wir sind. Anstatt mystische Geschichten zu spinnen, erzählen wir lieber von uns. Ich denke, die Mischung aus spektakulären Illusionen, die es nur bei uns zu sehen gibt, und authentischer Unterhaltung ist es, was so viele Menschen anspricht.



"Heute": Stimmt es, dass David Copperfield Ihnen eine Illusion abkaufen wollte? Ist die so gut?


Chris: Ja. Als David Copperfield auf meinem Handy anrief, dachten wir erst, das sei ein Scherz, da will uns jemand verschaukeln. Aber es war wirklich David Copperfield persönlich. Da fühlt man sich schon geehrt. Er hatte Interesse an zwei Kunststücken von uns: Bei einem lassen wir innerhalb von Sekunden einen Orangenbaum aus einem Samenkorn wachsen, bei dem anderen lassen wir Schnee aus unseren bloßen Händen erscheinen, der sich zu einem Schneegstöber entwickelt. Wir sind unserem Papa heute noch dankbar für seinen Ratschlag, den wir befolgt haben: "Wenn David Copperfield eure Tricks haben möchte, dann sind sie so gut, dass ihr selbst damit auf Tour gehen müsst!"



"Heute": Wann gab's von Mama und Papa den ersten Zauberkasten geschenkt?

Andreas: Als ich acht Jahre alt war, wünschte ich mir zu Weihnachten nichts sehnlicher als einen Zauberkasten. Ich entdeckte ihn schon vor Heiligabend im Versteck meiner Eltern und habe jede Gelegenheit genutzt, um heimlich zu üben. Meine Familie war zu Weihnachten dann total verblüfft über mein scheinbares Talent, bis ich den "faulen" Zauber zugab. Bei meinem ersten großen Trick vor echtem Publikum (Oma, Opa, Nachbarn) zeigte ich eine leere Schale, die nach einer magischen Geste randvoll mit Bonbons gefüllt war.



"Heute": Warum ist Ihr Show in Sachen Technik und Aufwand so gigantisch?


Chris: Bei der Frage, wie man eine gute Show gestaltet, haben wir uns eher an Rock-und Popgrößen wie Madonna und Rammstein orientiert, als an anderen Zauberkünstlern. Wir fanden es faszinierend, mit welchen Mitteln, diese Stars es schaffen, zusätzlich zu der Musik eine gute Show zu liefern. Also haben wir uns überlegt wie man Illusionen spektakulär inszenieren kann. Wir lieben Pyrotechnik und fetzige Musik; ebenso wichtig ist uns aber auch, mit ruhigen, besinnlichen Nummern einen Gegenpol zu setzen. Das sind Kunststücke, die wir hautnah im Publikum vorführen. Und ein Akkordeon kommt zum Einsatz, wenn wir eine Illusion vorführen bei der eine ganze Horde an Kindern zu uns an die Bühne kommt.

"Heute": Was ist die spektakulärste Illusion in der aktuellen Show?

Chris: Das Erscheinen des Monstertrucks und der "Todesengel", bei dem mein Bruder halbiert wird.



"Heute": Und was ist die spektakulärste Illusion, die Sie aber leider nicht selber beherrschen?

Andreas: In unseren Träumen sehen wir uns auf dem Mond zaubern. Bisher haben wir noch keine Technik dafür gefunden. Aber wir bleiben dran!



"Heute": Als "Rockstars" unter den Magiern – wie schaut's mit beharrlichen Fans aus. Gibt's Damen, die Ihnen überall hin nachreisen?

Andreas: Wir erleben einen unglaublichen Support von unseren Fans. Einige sehen wir sehr oft bei unseren Live-Shows oder auch im Publikum, wenn wir im Fernsehen auftreten. Es gibt einen engagierten Fanclub, der regelmäßig ein wirklich gut gemachtes Fanmagazin herausbringt. Es ist unglaublich, wie kreativ und intensiv sich die Fans mit den Ehrlich Brothers beschäftigen!

HIER gibt's alle Infos und Tourdaten, HIER Tickets für das Zauberspektakel

Wir zaubern drei Mal zwei Leser zur Megashow der Ehrlich Brothers in die Wiener Stadthalle (Teilnahmeschluss: 20.4.18, 12 Uhr):