Österreich

Ehrlichster Mama-Ratgeber: "Man ist oft einsam"

Ana Wetherall-Grujić entlarvt die "Doppel-, Dreifach- und Mehrfachbelastung von Müttern" in ihrem Podcast und jetzt in einem schonungslosen Ratgeber.

Sandra Kartik
Ana Wetherall-Grujić hat ein Buch für Mütter geschrieben, die wirklich wissen wollen, wie sich das Leben mit Kind verändert.
Ana Wetherall-Grujić hat ein Buch für Mütter geschrieben, die wirklich wissen wollen, wie sich das Leben mit Kind verändert.
Kremayr & Scheriau, privat, iStock

Vor knapp einem Jahr hat ihr Sohn das Leben der Journalistin völlig auf den Kopf gestellt. "Ich habe mich von den Leuten mit Kindern ein bisschen betrogen gefühlt – Warum habt ihr mir das alles nicht erzählt?", fragt Ana Wetherall-Grujić im Gespräch mit "Heute". In ihrem Podcast "Keine Hand frei" beleuchtet die 34-Jährige, was es für Mütter bedeutet, wenn sie von der Gesellschaft mit der "Kümmerarbeit" alleine gelassen werden. 

Mütter werden alleine gelassen

Nun hat die Teamleaderin von BuzzFeed Österreich ihr erstes Buch zu dem Thema geschrieben, das ihr Leben aus den Angeln gehoben hat: "Das Baby ist nicht das verdammte Problem" ist keine Wohlfühl-Nachlese, sondern ein ehrlicher Ratgeber, der Mamas genau da abholt, wo sie sind: In der harten, aber oft auch humorvollen Realität zwischen Windeln, Wochenbett, Wonne und Wehmut. "Hier steht die Mutter im Mittelpunkt", verspricht Wetherall-Grujić, die mit ihrer Mama und ihrem Papa Anfang der 90er Jahre aus Ex-Jugoslawien nach Tirol geflüchtet ist.

"Mir ist Ehrlichkeit sehr wichtig", betont die Autorin. Genau die hätte ihr im Vorfeld des Elternseins gefehlt. "Wieso redet niemand darüber, wie viel wir bei der Geburt und danach als Mütter alleine gelassen werden?" Als ihr Mann wieder arbeiten ging, stellte die Podcasterin überraschend fest: "Ich war früher gerne allein. Aber seit dem Baby fühlte ich mich plötzlich einsam. Ich habe mir wirklich Gesellschaft gewünscht." 

"Der After-Baby-Body, eine Ruine"

Wetherall-Grujić widmet dem "After-Baby-Body, eine Ruine" ein Kapitel. "Ich fühlte mich lange Zeit wie ein Haus, in dem man wahllos die Hälfte der Wände eingerissen hatte." Sie begann, "Heidi Klum noch mehr zu hassen", weil sie ein falsches Bild von Müttern kurz nach der Geburt vermittelte. Die 34-Jährige entlarvt auch die "acht Gruppen der Baby-Besserwisser" und will Müttern die Scheu nehmen, die ihr Baby nicht stillen.

"Ein Kind zu bekommen, bedeutet eine massive körperliche und psychische Veränderung. Was mich geärgert hat: Manches müsste nicht so schwer sein." So könnte der Staat etwa jungen Eltern mehr echte Hilfe zur Verfügung stellen, wie etwa Nachtschwestern oder Reinigungskräfte, die anfangs "Hands-On-Unterstützung bieten."

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