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Ehrung für Festspiel-Chefin Helga Rabl-Stadler

Montagmorgen gab es in Salzburg einen Festakt für Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler - sie erhielt die Ehrenbürgerschaft der Stadt Salzburg.

Heute Redaktion
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„Ja, ich bin eine begeisterte Salzburgerin", so Festspielpräsidentin Helga Rabl Stadler gerührt und geehrt zugleich in ihren Dankesworten zur Verleihung der Ehrenbürgerschaft der Stadt Salzburg.

Das dies keine leeren Worthülsen sind, untermauerte sie in ihrer Rede gewohnt recht pointiert und blickte ein bisschen zurück auf ihr Leben, ehe sie vor 23 Jahren den „schönsten Beruf und das tollste Amt der Welt angetreten hat".

Jus musste sie auf Anraten ihrer Mutter studieren („Damit ich einmal einen gescheiten Beruf ergreifen kann"), dann ging?s nach Wien, auf Geheiß des Vaters, der meinte, eine gute Österreicherin kannst nur in Wien werden.

Ja, und ehrlich gab sie auch zu, dass sie gar nicht mehr von Wien zurück in die Mozartstadt wollte. „Ich war dort liebend gerne Journalistin und mit dem Modegeschäft meiner Mutter hatte ich es nicht so. Wenn ich das jetzt sage, muss ich wohl Angst haben, dass mir die gerade verliehene Ehrenbürgerschaft gleich wieder aberkannt wird".

Bürgermeister Harald Preuner, der zuvor die begehrte Urkunde samt Eintragung in das Buch der Stadt verliehen hat, nahm es mit einem Schmunzeln. „Keine hat so wenig Berührungsängste zwischen Kunst und Geld wie du", so der Bürgermeister, der ihr Wirken als Festspielpräsidentin gleich mit eindrucksvollen Zahlen untermauerte. „Sechs Intendanten gab es bisher unter ihrer Präsidentschaft, acht Schauspielchefs und in wenigen Tagen gibt es die 5.000 Festspielaufführung unter ihrer Federführung".

Die umtriebige Präsidentin ist übrigens erst die dritte Frau in der Stadt Salzburg, der diese Ehre in der rund 200 jährigen Geschichte zu Teil wird. „Das ist ein bisschen so wie damals, als ich erste Wirtschaftskammerpräsidentin wurde. Nicht weil ich eine Frau war, sondern obwohl ich eine Frau war", scherzte die Geehrte, der selbst Laudator Tobias Moretti ein nicht alltägliches Kompliment machte. „Sie ist zu den Künstlern wie einst die Musen um Hugo von Hofmannsthal und Oscar Kokoschka".

Nebst vielen Worten ein liebevoller Kuss von Altbundespräsident Heinz Fischer, Altbundeskanzler Wolfgang Schüssel, Landeshauptmann Wilfried Haslauer, Erzbischof Franz Lackner, den Söhnen Sebastian sowie Maximillian und nicht zuletzt von Enkelin Anna. „Sie würdigt meine große Freude und Riesenehre, mein zweiter Enkel Paul ging lieber auf den Fußballplatz". (vaf)