Wirtschaft

Ein bisserl wie Starbucks: Tchibo baut die Filialen um

Röster Tchibo gestaltet den Großteil der 128 Standorte in Österreich um. Die bisher modernste Filiale nach neuem Konzept hat jetzt in Wien eröffnet.

Wolfgang Bartosch
Tchibo-Geschäftsführer Erik Hofstädter in der runderneuerten Vorzeige-Filiale in Wien Gersthof.
Tchibo-Geschäftsführer Erik Hofstädter in der runderneuerten Vorzeige-Filiale in Wien Gersthof.
Sabine Hertel

Nach Jahren der Corona-Krise wird auch auswärts wieder Kaffee getrunken. Platz dafür gab's bei Tchibo bisher vergleichsweise wenig. Das soll sich ändern, wie Österreich-Geschäftsführer Erik Hofstädter am Donnerstag bei der Wiedereröffnung der Filiale in der Gersthofer Straße 4 im Wiener Bezirk Währing im "Heute"-Talk verriet.

Insgesamt konzentriert sich Tchibo laut Hofstädter wieder mehr auf seine Wurzeln – den Kaffee. Dem Muntermacher wird deutlich mehr Fläche eingeräumt. Konkret wird die Kaffeebar ausgebaut, (wo platzmäßig möglich) die Zahl der Kaffeehaustische erhöht. In Gersthof etwa können Gäste nun an fünf statt wie bisher drei Tischen Kaffee trinken. Als Beilage gibt’s Frühstück und Snacks, durchwegs süß, nichts Deftiges. Frisch aufgebacken wird im Hinterzimmer.

    Die völlig neu gestaltete Filiale in Wien Gersthof.
    Die völlig neu gestaltete Filiale in Wien Gersthof.
    Sabine Hertel

    Ebenfalls erweitert werden die Kaffeetheken. Mehr offene Kaffees als bisher kann man sich hier als ganze Bohne (auch) in mitgebrachte Dosen abfüllen lassen. Auf Wunsch wird der Kaffee passend zur Zubereitungsart gemahlen – von ganz fein bis grob.

    Mehr Kaffeehaus, weniger Shop-Feeling

    Was in Gersthof auffällt und mit dem Umbau nach und nach die Regel werden soll: Vollgefüllte Schaufenster sind Geschichte. Nur noch in einem Fenster werden Modeangebote und Kaffees vorgestellt, der Rest bleibt frei. Das soll die Filialen heller machen. Zudem können Kunden so rein- bzw. rausschauen. Eben ein bisserl mehr Kaffeehaus-Gefühl.

    Am zusätzlichen Non-Food-Sortiment von Kaffeemaschinen und Zubehör über Kinder- und Sportmode bis hin zu Deko und Haushaltsprodukten wird nicht gerüttelt. Allerdings sorgt der Umbau für merklich mehr Übersichtlichkeit. Mode etwa wird aufgehängt, um mehr Platz zu schaffen, Angebote werden klar thematisch geordnet präsentiert.

    Umbauwelle soll 2025 abgeschlossen sein

    Laut Erik Hofstädter soll die Umbauwelle bis 2025 abgeschlossen sein. Aktuell betreibt Tchibo in Österreich 128 Filialen, 35 davon in Wien. Bis zu vier weitere (zwei in Wien) sind für heuer geplant. Hinzu kommen 4.500 sogenannte Depots, schwerpunktmäßig bei Billa und Spar, und neun Shop-in-Shop-Standorte, ebenfalls in Supermärkten. Hier werden auf 40 bis 50 Quadratmetern klar abgetrennt Kaffee, Mode und Co. angeboten. Auch diese Linie soll weiter ausgebaut werden.

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