Politik

"Ein Dreck" – Ex-Kanzler Kern geht auf Vize Kogler los

Kein Weihnachtsfriede bei Ex-Kanzler Christian Kern: Ihm stößt ein Interview des aktuellen Vizekanzlers Werner Kogler sauer auf: "Was für ein Dreck."

Rene Findenig
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Scheint über Vizekanzler Werner Kogler fassungslos zu sein: Christian Kern.
Scheint über Vizekanzler Werner Kogler fassungslos zu sein: Christian Kern.
FOTOKERSCHI.AT / APA / picturedesk.com

In der Nacht zum Heiligen Abend gehen noch einmal die Wogen hoch. Auslöser: Ein ORF-Interview mit Vizekanzler Werner Kogler (Grüne), der auch zur aktuellen Steuerskandal-Causa rund um Siegfried Wolf Stellung nahm. Der Hintergrund: Der frühere Generalsekretär im Finanzministerium Thomas Schmid soll dafür gesorgt haben, dass Wolf im Ausland erwirtschaftete Gewinne nicht ordnungsgemäß versteuern muss, es gilt die Unschuldsvermutung.

Was nun Ex-SPÖ-Kanzler Christian Kern damit zu tun haben soll? Vizekanzler Kogler erklärte bei seinem ORF-Interview, dass die Steueraffäre in die Zeit der SPÖ-ÖVP-Koalition gefallen sei. Das lässt Kern offenbar vor Wut kochen: "Sehr geehrter Herr Kogler, sie haben heute versucht, mich in den vermutlichen Steuerbetrug Wolf/ÖVP zu rücken, um sich ihren Regierungspartner und ihre Willfährigkeit schön zu reden. Was für ein Dreck! Hätte ich von ihnen nicht erwartet", so Kern.

"Eine zutiefst widerliche Charakterlosigkeit der traurigen Figur des Vizekanzlers.."

Kern bekommt bei seinem "Dreck"-Sager auf Twitter jede Menge Rückenwind. "Eine zutiefst widerliche Charakterlosigkeit der traurigen Figur des Vizekanzlers..", schreibt etwa der Kabarettist Lukas Resetarits. Es gibt aber auch Gegenstimmen zu Kerns Reaktion auf Koglers Sager, dass die Steuer-Chat-Nachrichten "in der Zeitfolge ihren Ursprung genommen haben, als noch eine Regierung unter Christian Kern und Hans Jörg Schelling gearbeitet hat".

Kogler verwies zudem darauf, dass es künftig eine Kooperation mit der SPÖ brauche, um solchen Machenschaften einen Riegel vorschieben zu können. Einen Seitenhieb gegen die Regierung feuerte Kern dagegen noch einmal im "Falter" ab: "Manchmal kommt es dir vor wie eine Aneinanderreihung der Untalentiertesten, die sich da gefunden haben", so Kern zur Corona-Pandemie, die in "politischen Bereichen" offengelegt habe, wie es um das Land stehe.