Niederösterreich

Ein Drittel hat trotz positivem Test keine Antikörper

Eine Studie in Reichenau (Bezirk Neunkirchen) ergab, dass fast ein Drittel der dort positiv auf Corona Getesteten keine Antikörper entwickelte.
21.09.2020, 13:27

Im Frühjahr wurde in der Marktgemeinde Reichenau an der Rax (Bezirk Neunkirchen) durch ein sogenanntes "Super-Spreading Event" (Probe des Gesangsvereins) eine überdurchschnittlich große Zahl an Bürgern mit dem Corona-Virus infiziert. Zeitweise befanden sich 260 Personen in häuslicher Quarantäne.

Um festzustellen, wie weit sich das Virus in der Gemeinde verbreitet hatte, wurde im Juni unter Leitung der Sanitätsbehörde des Landes eine Antikörpertest-Studie in Reichenau durchgeführt. Über die Ergebnisse informierte Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig gemeinsam mit Landessanitätsdirektorin Irmgard Lechner, Bürgermeister Johann Döller und Christian Hummer von der Landesstatistik am Montag bei einer Pressekonferenz in St. Pölten.

Junge ohne Antikörper

"2.637 Menschen wurden eingeladen, 1.824 Personen haben an der Antikörperstudie teilgenommen, das sind fast 70 Prozent", sagte die Gesundheitslandesrätin. „Insgesamt waren 61 Menschen in Reichenau erkrankt, davon haben 49 an der Studie teilgenommen. 71,4 Prozent hatten Antikörper“, so die Landesrätin. 28,6 Prozent, also fast ein Drittel, entwickelte demnach trotz Infektion keine Antikörper. 

Gleichzeitig mit der Testung wurden die Personen ausführlich zu Demographie, Symptomatik und Grunderkrankungen befragt. „Als häufigste Symptome wurden von PCR-Positiven Husten, Müdigkeit, Verlust des Geschmacks- und Geruchssinnes sowie Fieber angegeben. Alle Menschen, die PCR positiv gewesen sind, hatten in diesem Zeitraum Husten. Diese Studie war wichtig, um Fragen zur Durchseuchungsrate und zu den Symptomen und Krankheitsverläufen zu klären“, so Königsberger-Ludwig.

Laut der Studie habe die Gruppe zwischen dem 15. und 40. Lebensjahr fast keine Antikörper gebildet. Außerdem sei Schnupfen nicht das Leitsymptom einer Covid-Erkrankung, hielt Landessanitätsdirektorin Irmgard Lechner fest, die auch betonte: „Das heißt, dass leicht verschnupfte Kinder, die kein Fieber haben, wahrscheinlich nicht an Covid erkrankt sind.“ Johann Döller, Bürgermeister der Gemeinde Reichenau, bedankte sich beim Land und beim Sanitätsstab für die gute Zusammenarbeit.

Grafik zur statistischen Auswertung.
Grafik zur statistischen Auswertung.
Landessanitätsstab
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