Österreich

Ein Hauch von Greta weht nun auch durch Österreich

Von einigen wird sie als "Klima-Göre" verspottet, für andere ist sie die Gallionsfigur der neuen weltweiten Klimabewegung: Greta Thunberg.

Heute Redaktion
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Weltweit demonstrieren Menschen am Freitag für den Klimaschutz. Australien macht den Anfang und Österreich zieht mit. "Fridays for Future" nennt sich der "Kampf gegen die Klimakrise und die Untätigkeit der Politik", so die Veranstalter. Gleich für eine ganze Woche finden in mehr als 150 Ländern Streiks und Protestaktionen statt.

So auch in Österreich. Mit dem Schild "Für die Zukunft" versammelten sich Freitag viele Menschen vor ihren Ortstafeln, um zu zeigen, dass sie für Klimagerechtigkeit aufstehen. Mehr als 720 Orte sind bei "Austria For Future - Dein Ort für die Zukunft" dabei. Die zentrale Forderung ist die Ausrufung des nationalen Klimanotstands. Am kommenden Mittwoch muss der Entschließungsantrag, der von ÖVP, SPÖ, Jetzt und Neos eingebracht wurde, im Parlament abgestimmt werden.

Von Furth bis nach Wien

Furth bei Göttweg hat sich am Freitag als erste Gemeinde bereits um 6:45 Uhr zur Kundgebung bei der Ortstafel versammelt, an der zahlreiche Schüler noch vor der Schule teilnahmen. Während die meisten Aktionen um die Mittagszeit stattfanden, ging es auch am Nachmittag um die Sache: In Krems an der Donau besucht die Klimaexpertin Helga Kromp-Kolb die Klimaparade und in Villach wird für zwei Stunden die Villacher Stadtbrücke für Vorträge und Musik gesperrt. In Wien fanden in allen Bezirken von 11 bis 19 Uhr Kundgebungen und Demozüge statt.

Nach der dezentralen Aktion finden bis zum Tag des Großstreiks am 27. September verschiedenste Klima- und Umweltaktionen in den Landeshauptstädten statt. Abschließend sind zum "Earth Strike / Streik für die Erde" am kommenden Freitag alle aufgerufen, "gegen die anhaltende Zerstörung unseres Planeten aufzustehen: Jung und Alt sollen sich am Streik der Generationen beteiligen."

Zahlreiche Organisationen wie die Katholische Jungschar, das Österreichische Rote Kreuz, Gewerkschaften und Unternehmen haben ihre Unterstützung für den Earth Strike in Wien angekündigt. Bildungsministerin Iris Rauskala hat erst kürzlich die Teilnahme von Schulklassen durch einen entsprechenden Erlass am Earth Strike am 27. September erlaubt.

Greta Thunberg als Vordenkerin

Greta Thunberg ist zur Galionsfigur der internationalen Klimaschutzbewegung geworden, seit sie vor einem Jahr damit begann, regelmäßig vor dem schwedischen Parlament für Maßnahmen gegen die Erderwärmung zu demonstrieren. Die 16-Jährige war kürzlich bei einem Protest nach zweiwöchiger Fahrt mit dem Segelboot in New York angekommen.

Thunberg will in der US-Ostküstenmetropole an diversen Aktionen für den Klimaschutz sowie am 23. September an einem Klimagipfel teilnehmen, zu dem UN-Generalsekretär António Guterres eingeladen hat. Mit ihren Schulstreiks am Freitag hat Thunberg junge Menschen in aller Welt zu den Fridays-for-Future-Demonstrationen gegen die Erderwärmung inspiriert. Dafür erntet sie nicht immer nur Jubel, sondern auch harsche Kritik. Ihre Botschaft ist mittlerweile aber bis nach Österreich übergeschwappt.