Gesundheit
Ein Impfstoff wird kritisiert, obwohl er zugelassen ist
Die erfolgte Notfallzulassung für einen Corona-Impfstoff in Indien sorgt unter Gesundheitsexperten für Empörung.
Soeben erfolgte in Indien die Zulassung zweier Impfstoffe: Das britische Mittel von AstraZeneca und die indische Eigenentwicklung Covaxin. Am 2. Januar 2021 hatte die Regulierungsbehörde der indischen Regierung der Corona-Impfung eine Notfallgenehmigung erteilt. Dies könnte jedoch im Falle von Covaxin zu früh geschehen sein. Experten zweifeln an seiner Wirkung.
"Impfstoff ist zu 110 Prozent sicher"
Seine Freigabe löst daher eine kontroverse Debatte im Land aus. Der Hauptkritikpunkt: Es lägen noch keine ausreichenden Daten der dritten klinischen Testphase vor, weswegen die Zulassung nicht hätte erteilt werden dürfen, wie die Tagesschau berichtet. Der Leiter der Zulassungsbehörde, Venugopal Somani, wies die Kritik an dem indischen Corona-Impfstoff zurück. Covaxin sei 110-prozentig sicher, sagte Somani bei einer Pressekonferenz in Delhi. An den ersten beiden klinischen Testphasen hätten rund 800 Personen teilgenommen. "Die Ergebnisse haben gezeigt, dass das Präparat sicher ist und für eine robuste Immunisierung sorgt." Die dritte Testphase mit über 25.000 Freiwilligen wäre bereits fast abgeschlossen. Von den 25.000 Freiwilligen wurden etwa 22.500 bereits geimpft. "Auf der Grundlage der bisher vorliegenden Daten kann man sagen, der Impfstoff ist sicher", sagte Somani.
Bis Mitte des Jahres sollen in Indien, einem der bevölkerungsreichsten Länder der Welt, 300 Millionen Menschen geimpft werden. In zahlreichen Impfzentren im ganzen Land gab es in den vergangenen Tagen Probeläufe. Das indische Serum-Institut, der weltweit größte Hersteller von Impfprodukten, soll bereits 50 Millionen Dosen des Oxford-Impfstoffes auf Lager haben.
