Wirtschaft

Ein Machtkampf bedroht das Red Bull-Imperium

Heute Redaktion
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Ein Interview eines Erben des Mitte März verstorbenen Red Bull-Miterfinders schlägt mediale Wellen und lässt Spekulationen über einen sich anbahnenden Machtkampf im thailändisch-österreichischen Getränkeimperium gedeihen.

"Ich habe geholfen, den Drink von null auf zu entwickeln", zitierte die Bangkok Post vergangene Woche Chalerm Yoovidhya, den 61-jährigen Sohn des 89-jährig verstorbenen Großaktionärs Chaleo Yoovidhya. Die zunächst harmlos klingenden Äußerungen seien "insofern bemerkenswert, als die thailändischen Miteigentümer bislang nie öffentlich am Alleinstellungsanspruch von Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz kratzten", meinte die Süddeutsche Zeitung.

"Ein Machtkampf bei Red Bull ist aber aufgrund der gegebenen Eigentümerstruktur nicht auszuschließen" - ein Urteil, dem sich nun etliche österreichische Artikel anschließen. Format hatte bereits vergangene Woche über das Zeitungsinterview berichtet. "Manchmal musste ich mein eigenes Geld einsetzen, um die Firma zu stützen", sagte der Energydrink-Erbe und reklamierte zumindest einen Teil des Erfolgs für seine Heimat: "Thais haben sowohl das Hirn als auch die Fertigkeiten, um Weltklasseprodukte herzustellen und damit Geld zu verdienen."

Bisher keine Äußerungen

Die Red Bull GmbH gehört zu 49 Prozent Dietrich Mateschitz. Weitere 49 Prozent hält die asiatische TC Agro Trading Company, deren Boss bis zu seinem Tod vor drei Wochen Chaleo Yoovidhya war. Die restlichen zwei Prozent gehören dem Interviewten Chalerm Yoovidhya. Weder Großsponsor Matteschitz (Formel 1, Fußball) noch die Red Bull-Konzernzentrale in Fuschl haben sich bisher zu den Interna auf Eigentümerebene geäußert. Der Energydrinkhersteller hat im vergangenen Jahr mit 4,6 Mrd. weltweit verkauften Dosen 4,3 Mrd. Euro Umsatz gemacht.